Europa geht noch besser
In seinem Eröffnungsbericht sagte der Münchner Kardinal am Mittwochabend, dass Politiker und EU-Mitarbeiter von der Kirche "Anleitung erwarten und bereit sind, diese anzunehmen". Diese Überzeugung teile er mit Papst Franziskus, der durch seine Lampedusa-Reise dem Thema Migration, sozialer Integration und Asyl besonderes Gewicht verliehen hatte, so Marx
In Bezug auf die Krise in der EU sagte Marx, dass traditionelle Lösungen in der gegenwärtigen Situation nicht mehr greifen würden. Niemand wisse, wie man aus der europaweiten Krise hinauskommt. Dabei dürfe "das europäische Projekt" nicht aufgegeben werden. Im Gegenteil forderte der Erzbischof von München und Freising „"mehr Europa um ein besseres Europa sicher zu stellen".
Besorgniserregend sei darüber hinaus eine zunehmende "Anti-EU Stimmung in einigen Mitgliedsstaaten". Nationalistische und fremdenfeindliche Parteien würden mittlerweile die Mitte der politischen Landschaft erreichen. Kardinal Marx betonte, dass die Kirche in der Lage sei, "die grundlegenden christlichen Werte des europäischen Projektes und der europäischen Gesellschaft" in Erinnerung zu rufen.
Neben den zentralen Fragen wollen sich die Bischöfe bis Freitag weiteren aktuellen Themen wie Arbeitsrecht, Schutz des Sonntags als wöchentlicher Ruhetag sowie bio-ethischen und rechtlichen Fragen zuwenden, "deren EU-Dimension die Staat-Kirchenbeziehungen in einer Reihe von Mitgliedsstaaten betrifft", so Marx. (rue)