Förderprogramm für Frauen in der Kirche beliebt
Das bundesweit erste Förderprogramm für weibliche Führungskräfte der katholischen Kirche stößt auf großes Interesse. Während 40 Teilnehmerinnen noch die Seminare zu Leitungsfragen absolvierten, gebe es bereits eine hohe Nachfrage nach einem weiteren Programm, sagte die Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins, Birgit Mock, am Montagabend in Berlin. Der Verein führt das Förderprogramm in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz durch.
Das Programm "Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf" begann 2016. Ziel ist es nach Angaben der Bischofskonferenz, den Anteil von Frauen in kirchlichen Leitungsfunktionen zu erhöhen. Dabei arbeiten die Bischöfe mit dem Hildegardis-Verein zusammen, der seit über 100 Jahren die akademische Aus- und Weiterbildung von jungen Katholikinnen unterstützt. Die Teilnehmerinnen an dem einjährigen Förderprogramm wurden von ihren Bistümern berufen oder konnten sich bei Ausschreibungen bewerben. Jede wird von einer eigenen Mentorin oder einem Mentor betreut.
13 von 27 deutschen Diözesen sind beteiligt
Mock betonte, das Programm mache sichtbar, dass viele Frauen bereit und geeignet seien, Leitungsaufgaben in der Kirche zu übernehmen. Die Mentoren mit fachlicher Erfahrung aus unterschiedlichen Feldern kirchlicher Arbeit unterstützten sie dabei, ihre Stärken zu erkennen und auszubauen. Damit wende sich das Förderprogramm auch gegen eine traditionelle Vorstellung, die Frauen keine Führungskompetenz zutraue. Zudem sei es eine Werbung für die Kirche als Arbeitgeber, die heute oft Probleme habe, Stellen mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen.
An dem Programm sind die Erzbistümer Bamberg, Berlin, Hamburg, Köln und München und Freising sowie die Bistümer Aachen, Dresden-Meißen, Essen, Hildesheim, Limburg, Magdeburg, Münster, Osnabrück und Trier beteiligt. Gefördert wird es auch vom Bonifatiuswerk, das zukunftsgerichtete katholische Projekte unterstützt.
Nach Angaben des Hildegardis-Vereins sind Frauen in fast allen kirchlichen Arbeitsbereichen unterrepräsentiert. Sie könnten jedoch in den Bereichen von Bildung und Forschung oder im sozialkaritativen Bereich verstärkt Führungspositionen einnehmen. Dafür ist kein Weiheamt der katholischen Kirche Voraussetzung. (KNA)