G7-Beschlüsse stoßen auf geteiltes Echo
Schick erinnerte daran, dass die sieben Industrienationen sich verpflichtet hätten, 500 Millionen Menschen bis zum Jahr 2030 von Hunger und Mangelernährung zu befreien. Es hungerten aber deutlich mehr; täglich stürben vor allem Kinder und Frauen an Unterernährung. Zudem mahnte der Erzbischof die Bedeutung von Klima- und Umweltschutz für den Kampf gegen den Hunger an. Deshalb seien die Beschlüsse von Elmau anerkennenswert.
Für den Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, war der G7-Gipfel ein deutliches Signal dafür, "dass sich die führenden Wirtschaftsnationen ihrer Verantwortung für die weltweiten Entwicklungen stellen wollen". Die Beschlüsse zum Kampf gegen Hunger und Seuchen sowie die Initiativen für eine nachhaltige Verbesserung der Situation der Arbeitskräfte in Billigproduktionen seien wichtige Schritte für mehr weltweite Solidarität.
Aus Sicht mehrerer Nichtregierungsorganisationen sind die Beschlüsse des G7-Gipfels auf Schloss Elmau nicht zufriedenstellend. Der entwicklungspolitische Dachverband Venro begrüßte zwar die Bekenntnisse zur Klimafinanzierung und den Vorsatz, gegen den Welthunger vorzugehen. Allerdings hätten diese deutlicher ausfallen können. Außerdem fehle eine Unterfütterung des Vorhabens mit konkreten finanziellen Zusagen.
Auch das Hilfswerk "Brot für die Welt" mahnte an, dass den Staats- und Regierungschefs im Kampf gegen den Hunger "keine Wunder gelungen" seien. Die Abschlusserklärung enthalte jedoch einige Passagen, die bisher in G7-Dokumenten nicht zu finden gewesen seien, etwa die stärkere Betonung der Rolle des Staates und die Auswirkungen durch nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken.
Ärzte ohne Grenzen ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Die Staats- und Regierungschefs hätten zu wenig getan, um sicherzustellen, dass künftige Epidemien nicht wieder außer Kontrolle geraten wie der Ebola-Ausbruch in Westafrika, erklärte die Organisation. "Die G7 haben es leider versäumt, konkrete Maßnahmen zu beschließen." (KNA)