Gegen "egoistische Profitgier"
Das gesamte globale Wirtschaftssystem müsse auf den Prüfstand gestellt und mit den fundamentalen Rechten aller Menschen in Einklang gebracht werden, forderte das Kirchenoberhaupt.
Solidarität als staatsbürgerliche Tugend
Man könne heute nicht mehr einfach sagen, dass nur auf der südlichen Erdhalbkugel "etwas nicht funktioniert", so der Papst. Auch in der westlichen Welt breiteten sich Armut und Arbeitslosigkeit in besorgniserregender Weise aus. Das Wort "Solidarität", das heute in Kreisen der Wirtschaft häufig einen schlechten Klang habe, müsse wieder eine staatsbürgerliche Tugend werden, betonte Franziskus.
Zugleich bekräftigte er, dass die Wirtschaftskrise im Kern ein ethisches Problem sei. Die Menschen stellten Macht, Profit und Geld über die Würde der Person. Demgegenüber gelte es, den Menschen wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Papst prangert "egoistische Profitgier" an
Bereits Anfang des Monats hatte Papst Franziskus eine "egoistische Profitgier" als Ursache für weltweit wachsende Arbeitslosigkeit angeprangert. Profitgier sei häufig der Grund dafür, dass Menschen ihre Arbeit verlören, sagte das Kirchenoberhaupt anlässlich des Gedenktags für den heiligen "Joseph, den Arbeiter" am 1. Mai.
Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft forderte Franziskus dabei in seiner Ansprache auf, "alles zu tun", um die Beschäftigung zu fördern. Arbeit sei ein "fundamentaler Bestandteil der Menschenwürde" und gehöre zum "Plan der Liebe Gottes", so Franziskus. (KNA)