"Großer Zulauf"
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Peter Höfner, sagte, dieser Zuwachs komme nicht von ungefähr. Der Diakonat sei "sehr attraktiv für Männer im mittleren Alter", die neben Beruf und Familie ihrem Leben noch einmal einen neuen Sinn geben wollten.
Die Ständigen Diakone sind entweder hauptberuflich bei der Kirche angestellt oder üben diesen Dienst neben einem Zivilberuf aus. So finden sich unter ihnen Journalisten, Bankkaufleute und Kriminalkommissare. Diakone gehören zum Weihestand der katholischen Kirche, dürfen aber im Unterschied zu Priestern verheiratet sein. Zu ihren Einsatzfeldern zählen unter anderem die Kranken- und Betriebsseelsorge, aber auch die Gemeindepastoral. Anders als Gemeinde- und Pastoralreferenten dürfen Diakone auch einige sakramentale Feiern leiten, etwa Taufen und Hochzeiten.
Bischof Zdarsa: Diakone kein Priesterersatz
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa sagte, es wäre ein großer Fehler, in Diakonen einen Priesterersatz zu sehen. Höfner erklärte, man verstehe sich nicht als Konkurrenz zu anderen Kirchenberufen. Doch liege das, was Papst Franziskus sage und tue, "voll auf unserer Linie".
Das wird auch in einem Thesenpapier der deutschen Diakone deutlich, in dem sie sich als "Stellvertreter der Vergessenen" bezeichnen. Außerdem weisen sie darauf hin, wie wichtig es ist, die gemeinsame Verantwortung zu teilen. So heißt es: "Der Priester verdeutlicht, dass die Kirche nicht aus sich selbst, sondern stets aus dem Wort Gottes lebt." Der Diakon erinnere dagegen durch sein Amt daran, dass die Kirche nicht für sich selbst sondern für alle Menschen lebt.
Der Sprecher der Eichstätter Diakone, Thomas Gerl, sagte, die besondere Stärke der Diakone sei es, Beziehungen zu stiften, "im Alltag und am Rand der Gesellschaft". Besonders bei der Zusammenlegung von Pfarreien hätten sie die Aufgabe, betroffene Menschen zu unterstützen, neue Räume zu eröffnen und die Menschen auch im Alltag zu begleiten.
Zahl der Ständigen Diakone in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen
Die Zahl der Ständigen Diakone ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Waren es im Jahr 2000 noch knapp 2.400, hat sich die Zahl 2013 auf knapp 3.200 erhöht. Die meisten Ständigen Diakone gibt es – Stand Januar 2013 – in den (Erz-)Diözesen Köln (311), Münster (293), Rottenburg-Stuttgart (279), München-Freising (269) und Freiburg (231).
Das Amt des Diakons – was wörtlich "Helfer" oder "Diener" bedeutet – ist bereits für die apostolische Kirche bezeugt. Innerhalb der dreigliedrigen Gestalt des geistlichen Amtes von Bischof, Priester und Diakon ist es direkt dem Bischof zugeordnet (Phil 1,1; 1 Tim 3,8ff). Mit dem Frühmittelalter trat das eigenständige Amt des Diakons immer mehr zurück und reduzierte sich auf eine Durchgangsstufe zum Priestertum. Vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) wurde es dann jedoch wiederbelebt. Ob es auch für Frauen geöffnet werden kann, wird derzeit auch unter Bischöfen kontrovers diskutiert. (bod/KNA)