"Habemus Papst-Filme"
Der Stellvertreter
2002 verfilmte der Regisseur Constantin Costa-Gavras das Dokumentarschauspiel "Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth. Der Film kritisiert die Haltung der katholischen Kirche während des Zweiten Weltkrieges. Im Mittelpunkt des Dramas steht SS-Offizier Kurt Gerstein (Ulrich Tukur), der mit Unterstützung eines Jesuitenpaters Papst Pius XII. dazu bewegen will, durch einen öffentlichen Protest die Vernichtung der Juden zu stoppen. Costa-Gavras geht es in seinem Werk mehr um einen - unbestreitbar diskussionswerten - moralischen Appell als um historische Genauigkeit. Sehenswert ab 14 Jahren.
Ein Leben für den Frieden – Johannes XXIII.
Vatikan 1958: Papst Pius XII. ist tot. Sein Nachfolger auf dem Stuhl Petri wird Johannes XXIII. (Edward Asner). Die Drahtzieher im Vatikan glauben, einen schwachen Übergangspapst an ihrer Spitze zu haben, doch bald erfreut sich Johannes XXIII. allgemeiner Beliebtheit und weiß sehr wohl, seine Ziele durchzusetzen. Gestärkt durch seine Popularität, wird er Gesprächspartner in der Zeit des Kalten Krieges und mahnt vor den Gefahren des Atomkrieges. Als er das 2. Vatikanische Konzil einberuft, um die Strukturen der Kirche aufzubrechen, wird seine Bedeutung ebenso augenfällig wie sein Durchsetzungswille und seine Machtfülle. Sehenswert ab 14 Jahren.
Francesco und der Papst
Einen ungewöhnlichen, wenn auch unkritischen Einblick in den Alltag des damalig noch amtierenden Papstes Benedikt XVI. ermöglicht der Dokumentarfilm "Francesco und der Papst". 2010 stellt der Regisseur Ciro Cappellari den Jungen Francesco, Mitglied des Knabenchores der Sixtinischen Kapelle, in den Mittelpunkt seiner Geschichte. Der Zwölfjährige ist ein großer Papstfan und weiß immer, wo sich der Heilige Vater befindet. Umso größer ist da seine Freude, als er die Zusage bekommt, bei einer Privataudienz ein Solo singen zu dürfen. Sehenswert ab acht Jahren.
Habemus Papam – Ein Papst büxt aus
Stell dir vor, du gehst ins Konklave und kommst als Papst wieder heraus: So geschieht es Kardinal Melville (Michel Piccoli). Sein Schicksal steht im Mittelpunkt von "Habemus Papam", einer Tragikkomödie des italienischen Regisseurs Nanni Moretti von 2011. Gerade als sein Name verkündet werden soll, bricht Melville zusammen und büxt schließlich aus. Eine zugegebenermaßen skurrile Geschichte, die letztlich aber auch aufzeigt: Ein Papst ist auch nur ein Mensch mit Ängsten und Schwächen. Sehenswert ab 14 Jahren.
Illuminati
Man kann den Autoren Dan Brown für seine an Verschwörungstheorien und Geheimbünden reichen Geschichten kritisieren. Nichtsdestotrotz sind seine Werke Grundlage für eine Reihe spannender und gut gemachter Filme. So wie Illuminati, 2009 von Ron Howard verfilmt. 138 Minuten jagt darin der Symbologe Robert Langdon (Tom Hanks) den Entführern von vier Kardinälen hinterher, die allesamt gute Aussichten auf das Papstamt haben. Und natürlich wird parallel noch Antimaterie aus dem CERN in Genf gestohlen. Action und Spannung sind also vorprogrammiert bei diesem soliden Thriller, der die kirchenkritischen Impulse der Romanvorlage weitgehend entschärft hat. Sehenswert ab 16 Jahren.
In den Schuhen des Fischers
Kiril Lakota (Anthony Quinn), ehemaliger Erzbischof von Lemberg, wird Mitte der 1960er Jahre aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen. Der Preis dafür: Er soll in den Vatikan reisen und dort erreichen, dass im Konflikt zwischen China, der Sowjetunion und den USA vermittelt wird, da ein weiterer Weltkrieg droht. Obwohl er von Selbstzweifeln geplagt ist, reist Lakota in den Vatikan. Dort wird er sogar zum Kurienkardinal ernannt und später auch zum Papst gewählt. Doch der Krieg droht noch immer – und Lakota tut alles, um ihn zu verhindern. Sehenswert ab 12 Jahren.
Johannes Paul II. – Sein Weg nach Rom
1983 wagt sich Herbert Wise an den Versuch, das Leben von Johannes Paul II. auf die Leinwand zu bringen. Der Spielfilm erzählt das Leben des in Wadowice (Polen) geborenen Karol Wojtyla von seinem Abitur bis zur Wahl zum Papst. Mittels Rückblenden werden Stationen aus seinem Leben nachgezeichnet, verbunden mit den historischen Ereignissen in Polen: Kriegsbeginn, Besetzung Krakaus, Partisanenkämpfe. Nach einem Studium in Rom kehrt Wojtyla nach Polen zurück, übernimmt seine erste Seelsorgetätigkeit, wird zum Bischof und schließlich zum Kardinal ernannt. Eingebettet werden diese Ereignisse in die Vorbereitung der Nachfolgeregelung nach dem plötzlichen Tod Johannes Paul I. Sehenswert ab 12 Jahren.
Pius XII.
Mit der Rolle der katholischen Kirche während des Zweiten Weltkriegs beschäftigt sich der Zweiteiler "Pius XII" aus dem Jahr 2010. Die Handlung setzt 1943 ein, Rom ist fest in der Hand der deutschen Besatzer. Papst Pius XII. (James Cromwell) verhandelt mit den deutschen Befehlshabern, stellt Kirchen und Klöster als Schutzräume bereit, doch die Grenzen des Vatikan erweisen sich als zu eng. Regisseur Christian Duguay versucht in seinem Drama viele Einzelschicksale zu beleuchten. Die Uraufführung des Films fand am 9. April 2010 in Anwesenheit des amtierenden Papstes Benedikt XVI. statt. Sehenswert ab 14 Jahren.
Wers glaubt, wird selig
In Hollerbach, einem beschaulichen Ski-Ort in Bayern, bleiben die Touristen aus. Schuld ist der Klimawandel – und helfen kann da doch nur noch ein Wunder, denkt sich der eigentlich unfromme Georg (Christian Ulmen). Er nutzt den unglücklichen Tod seiner Schwiegermutter Daisy (Hannelore Elsner) aus und versucht sie mithilfe manipulierter Wunder zur Heiligen aufsteigen zu lassen. Im Vatikan wird derweil Papst Innozenz XIV. (Nikolaus Paryla) misstrauisch und reist höchstpersönlich über die Alpen nach Hollerbach. Auch wenn der Film von Marcus H. Rosenmüller aus dem Jahr 2012 eher wenig Tiefgang hat, witzig ist er allemal. Sehenswert ab 14 Jahren.