Im VW-Bulli zum Papst
"Jetzt gehört er zur Familie", sagte Vater Catire zum Auftakt der Reise über den Klassiker aus Wolfsburg aus dem Jahr 1980. Mit dem neuen Mitglied hat sich die sechsköpfige katholische Familie vor knapp einem halben Jahr auf den Weg gemacht von Argentinien in die USA, nach Philadelphia. Dort wollen sie Papst Franziskus beim Weltfamilientreffen begegnen. So war und ist der Plan.
Mehr als 100.000 Menschen haben die Website bislang besucht, folgen Familie Walker auf ihrer abenteuerlichen Reise zum Papst aus Argentinien. Vor allem dann, wenn die Walkers irgendwo in Lateinamerika wieder mal einem Journalisten begegnet sind, der über ihre Reise berichtet, schnellen die Zahlen hoch. In dieser Woche ging es ins US-Fernsehen. Und alle wollen wissen: Was steckt dahinter?
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Für Vater Catire ist die ganze Reise eine Herausforderung, die die ganze Familien bestehen will. "Man muss miteinander auskommen, auf engstem Raum und auch an schlechten Tagen", sagt der bärtige Mann. So wächst und rückt im wahrsten Sinne des Wortes die Familie enger zusammen. Streit muss geschlichtet, Argumente müssen ausgetauscht werden - denn weglaufen geht nicht. Man ist aufeinander angewiesen.
Familie feiert den Grenzübergang von Mexiko in Richtung USA
Via Internet, Twitter und Facebook verfolgen die Menschen jede einzelne Station der Walkers: "Die letzte Grenze ist gemeistert. Gefühle und Erinnerungen wegen all dem, was wir erlebt haben", twitterten die Walkers am 30. August. Vier quietschfidele Kinder im Inneren des VW feiern den Grenzübergang von Mexiko in Richtung USA. Lateinamerika ist erfolgreich gemeistert. Noch warten allerdings die letzten Etappen innerhalb der Vereinigten Staaten.
Das spannendste an der Reise sei, wie andere Familien darauf reagieren, sagt Walker. Oft erhielten Sie via E-Mail Einladungen von anderen Familien, die sich mit ihnen austauschen wollten. "Es ist ein Geschenk, Freunde auf der ganzen Welt zu haben", schreibt Catire. Und es findet ein reger Austausch statt. Von Familie zu Familie. Es wird über Probleme, über die Erfahrungen und über schöne Erlebnisse berichtet. Das alles funktioniert auch, weil die Walkers dem Rest der Welt großes Vertrauen entgegenbringen. Nicht überall auf der Reise ist es ungefährlich, aber es hat funktioniert. Der Plan scheint aufzugehen.
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Begonnen hat die Reise im Februar mit den letzten Vorbereitungen: Das Logo des Weltfamilientreffens ist seither am Heck von "Francisco", dem VW Bulli, angebracht. "Viele haben uns gefragt, warum wir in einem so alten Wagen reisen, ohne Klimaanlage und mit einem alten Motor. Andere haben gesagt: Das ist genau das Richtige, denn es erinnere sie an ihre eigene Kindheit."
Quer durch alle Klima- und Höhenzonen
Quer durch alle Klima- und Höhenzonen ging die Reise: von Argentinien, dem Heimatland des Papstes, durch Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien, Panama, Costa Rica, Nicaragua, El Salvador, Guatemala, Mexiko und schließlich die USA. In dieser Woche erreichten die Walkers North Carolina. Per Satellitensignal können Interessierte den aktuellen Standort verfolgen.
Wann immer die Familie eine Grenze überquerten, klebten die Kinder eine neue Flagge auf das Auto. Eine stattliche Sammlung ist zusammengekommen. Der automatische Countdown auf der Website zählt die Tage bis zum Weltfamilientreffen. Kommt es tatsächlich zu einer Begegnung mit dem Papst, werden die Walkers noch mehr zu erzählen haben, wenn sie irgendwann wieder zuhause sind. Gereift und gewachsen an einem wirklich spektakulären Familienabenteuer.