Kardinal sagt Teilnahme am Weltfamilientreffen ab
Kardinal Sean O'Malley, Vorsitzender der Päpstlichen Kinderschutzkommission und Erzbischof von Boston, wird nicht am Weltfamilientreffen in Dublin teilnehmen. Laut einer Mitteilung des Erzbistums vom Mittwoch begründete er seine Absage damit, dass Vorgänge im Bostoner Priesterseminar seine Anwesenheit dort verlangten.
Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass O'Malley angebliche anzügliche Vorgänge in dem Seminar untersuchen lasse. Der US-Pressedienst CNS hatte berichtet, der Kardinal habe den Regens des Seminars in ein Freisemester geschickt. So könne man der Angelegenheit umgehend und "in voller Unabhängigkeit nachgehen", erklärte O'Malley. Ergebnisse sollten so schnell wie möglich vorliegen.
In Dublin sollte er ein Podium zu Missbrauchsprävention moderieren
In seiner damaligen Erklärung äußerte sich der Bostoner Erzbischof nicht explizit, worum es bei den Anschuldigungen geht. In einem Facebook-Eintrag im Community-Bereich der Erzdiözese wurde aber auf einen Blogbeitrag verlinkt, nach dem Seminaristen betrunken "gekuschelt" hätten und an sexuellen Handlungen beteiligt gewesen sein sollen.
Beim Weltfamilientreffen in Dublin sollte O'Malley eine Podiumsdiskussion zum Thema Missbrauchsprävention moderieren. Er habe aber volles Vertrauen in die übrigen Teilnehmer und werde die Diskussion von Boston aus verfolgen, hieß es. An der Veranstaltung in Dublin nehmen unter anderen die früheren Mitglieder der Päpstlichen Kinderschutzkommission Marie Collins und Sheila Hollins teil. (KNA)