Katholiken sammeln am Sonntag für Ukraine
Der Krieg in der Ostukraine hat bislang fast 10.000 Tote gefordert; zehntausende Menschen wurden verletzt, hunderttausende sind traumatisiert. Fast zwei Millionen Ukrainer wurden im eigenen Land zu Binnenvertriebenen, mehr als eine Million flüchteten ins Ausland. Insgesamt sind mehr als 5 Millionen Menschen von den Wirren des Krieges betroffen, darunter mehr als 1,7 Millionen Kinder.
Bischof Borys Gudziak, Außenbeauftragter der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, begrüßte die Initiative des Papstes im Interview der Presseagentur Kathpress. Sie sei vor allem auch eine große moralische Hilfe für das ukrainische Volk. Der Westen ignoriere weitgehend, dass der Krieg in der Ukraine immer noch andauere, trotz eines Waffenstillstandsabkommens. Die Bevölkerung sei erschöpft und "am Limit", so der Bischof. Das ukrainische Volk ertrage die Leiden des Krieges mit großer Würde und viel interner gegenseitiger Solidarität. Das habe es für den Westen bislang leicht gemacht wegzuschauen. Damit müsse Schluss sein.
Sonderspende der deutschen Bischöfe
Die deutschen Bischöfe stellen der Ukraine-Initiative des Papstes zusätzlich 500.000 Euro als Spende zur Verfügung. Die Sonderspende solle ein "Zeichen der Solidarität mit den Anliegen des Heiligen Vaters" sein, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag mitteilte. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich dankbar, dass der Papst mit seiner Initiative auf die anhaltend schlechte Situation vieler Menschen in der Ukraine aufmerksam gemacht habe. "Die Wirtschaft liegt darnieder, viele haben kaum das Nötigste zum Leben. Papst Franziskus hat den Blick der wohlhabenden Länder unseres Kontinents auf diese Wirklichkeit gelenkt. Die deutschen Bischöfe und die Katholiken in unserem Land leisten gerne ihren Beitrag zur Hilfe für die betroffenen Menschen", so Marx. Der Kardinal erinnerte auch an die traditionelle Renovabis-Kollekte am Pfingstsonntag. Das Osteuropa-Hilfswerk lege bereits seit vielen Jahren einen Schwerpunkt auf die Hilfe für die Ukraine. (kim/KNA)
19.04., 17:50 Uhr: Ergänzt um die Spende der deutschen Bischöfe