Verbände äußern sich zum bundeweiten "Tag der Diakonin"

Katholische Laien fordern Diakoninnenamt

Veröffentlicht am 02.05.2016 um 11:30 Uhr – Lesedauer: 
Frauen

Münster ‐ Über eine Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe wird in der Kirche seit langem diskutiert. Katholische Laienverbände haben ihre Forderungen nun zum bundesweiten "Tag der Diakonin" erneuert.

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"Der Auftrag zur Diakonie bildet sich im sakramentalen Diakonat ab. Ohne das Engagement der Frauen würde die diakonische Arbeit in der Kirche und den Kirchengemeinden zusammenbrechen", so Sternberg.

Die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Maria Theresia Opladen, erklärte, gerade Frauen stellten sich der diakonischen Verantwortung vor Ort. Es sei daher konsequent, wenn nicht nur durch ihr Handeln die diakonische Sendung sichtbar werde, sondern auch durch eine sakramentale Weihe.

Dorothee Sandherr-Klemp, Geistliche Beirätin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), verwies auf das beharrliche Engagement von Katholikinnen und Katholiken für den Diakonat der Frau: "Eine von Männern und Frauen geteilte Verantwortung im sakramentalen diakonischen Amt ist Geschenk und Gewinn für alle", sagte sie. Im Amt der Diakonin könnten auch Frauen eine menschenzugewandte, glaubwürdige Kirche repräsentieren.

Schon lange wird über die Zulassung diskutiert

Über eine Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe wird seit langem in der Kirche diskutiert. Manche Theologen lehnen sie mit dem Argument ab, beim Letzten Abendmahl seien nur Männer zugegen gewesen. Andere fordern eine Zulassung oder zumindest eine gesonderte Weihe für Frauen, die in das Amt "Gemeinde-Diakonin" münden könnte.

Das Wort Diakon stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Diener". Die Diakonenweihe ist vor der Priester- und Bischofsweihe die erste der drei Weihestufen in der katholischen Kirche. Außer Diakonen, die das Priesteramt anstreben, gibt es auch Ständige Diakone, die verheiratet sein und einen Zivilberuf ausüben dürfen. Ständige Diakone dürfen auch taufen und predigen, nicht aber die Messe lesen oder Beichte hören.

An der Veranstaltung am Freitag nahmen rund 250 Gäste teil. Der "Tag der Diakonin" wurde 1997 initiiert. Er wird jeweils am 29. April, dem Gedenktag der heiligen Katharina von Siena bundesweit begangen. Veranstalter sind neben kfd und ZdK der Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) und das Netzwerk Diakonat der Frau. (KNA)