Nach Befreiung von IS wurde wieder ein Kreuz auf dem Gotteshaus installiert

Kirche im Nordirak wiedereröffnet

Veröffentlicht am 21.11.2016 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
Irak

Baschiqa ‐ Unter der Herrschaft des IS schwiegen die Glocken der Mar-Korkeis-Kirche im Nordirak. Jetzt wurde das Gotteshaus symbolisch wiedereröffnet. Doch bis die Gläubigen zurückkehren können, wird es noch dauern.

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Nach zwei Jahren Besatzung der Stadt Baschiqa im Nordirak ist dort eine Kirche symbolisch wiedereröffnet worden. Wie am Sonntag mehrere Internetportale unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters meldeten, läuteten die Kirchenglocken erstmals wieder, als ein neues Kreuz auf die Mar-Korkeis-Kirche aufgesetzt wurde. Das Vorgänger-Kreuz hatte die islamische Terrormiliz bei ihrem Feldzug zerstört.

Die Stadt rund 15 Kilometer nördlich von Mossul war Anfang November zurückerobert worden. Noch sind die Bewohner aber nicht zurückgekehrt, da die Stadt noch nicht komplett von Minen und Sprengstoff befreit ist, die der IS hinterlassen hat. Der zuständige General ruft die Bevölkerung laut dem Agenturbericht zu Geduld auf, bis die Arbeiten abgeschlossen sind.

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Video: © Bistum Rotternburg-Stuttgart

Patriarch Louis Raphael I. Sako, Oberhaupt der Chaldäisch-Katholischen Kirche, über die Zukunft der Christen im Irak.

Vater Afram, der Priester der Kirche, wird in dem Artikel mit den Worten zitiert, er würde es vorziehen, wenn die Stadt auch künftig von der Kurdischen Regionalregierung verwaltet würde und nicht von der Zentralregierung in Bagdad. Die Regionalregierung habe sich schon seit Jahren um die Bevölkerung gekümmert. Seit der von den USA geführten Militär-Invasion zum Sturz Saddam Husseins im Jahr 2003 habe sich niemand aus Bagdad blicken lassen, so Afram.

Die Ninive-Ebene, in der die Stadt Baschiqa liegt, gilt als Wiege des Christentums. Vor der Eroberung durch den IS gehörten die meisten Bewohner der Religion an. Das Christentum ist hier schon seit dem ersten Jahrhundert beheimatet. (gho)

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