Kirche kommt bei Missbrauchsaufklärung voran
Ackermann betonte, die Kultur in der Kirche habe sich bei diesem Thema "verändert bis hin zur Spitze". Er räumte aber ein, es bestehe durchaus die Gefahr, dass das Thema gesellschaftlich, aber auch kirchlich wieder als weniger wichtig wahrgenommen werde: "Deshalb müssen wir an dem Thema dranbleiben." Hinter den erreichten Standards, etwa bei Fortbildungen, dürfe nicht wieder zurückgefallen werden.
2017 soll Missbrauchsstudie veröffentlicht werden
Der Bischof bekräftigte, dass die katholische Kirche den Schutz von Kindern und die Vorbeugung vor sexueller Gewalt in ihrer Arbeit dauerhaft verankern wolle. Sechs Jahre nach der Aufdeckung des Missbrauchsskandals gehe es darum, "die ganze Arbeit auf Dauer zu stellen", sagte der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz kürzlich in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). In den vergangenen Jahren habe man "sehr stark an der Aufklärung konkreter Fälle gearbeitet und an der Aufarbeitung insgesamt". So seien Ordnungen überarbeitet oder neu erstellt worden.
2017 sollen Ackermann zufolge wie geplant die Ergebnisse eines 2014 gestarteten Forschungsprojektes vorgestellt werden. Er kündigte zugleich an, dass die Forscher Zwischenergebnisse kommunizieren würden. In dem Projekt geht es um das Ausmaß der Missbrauchsfälle in der Kirche, die Erforschung von Täterstrategien, Opfererleben und das Verhalten der Verantwortlichen in der Kirche. Wie viele Täter sich hinter den 1.600 Entschädigungsanträgen verbergen, könne erst mit der Studie gesagt werden, betonte Ackermann. (KNA)