KKV: Zölibatsdebatte löst Priestermangel nicht
In der Debatte um die Zukunft des verpflichtenden Zölibats kritisiert der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) die Haltung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
ZdK-Präsident Thomas Sternberg hatte Ende August in einem Interview gefordert, den Zölibat angesichts des Priestermangels zu lockern. Diesen Vorstoß bezeichnet der Vorsitzende des KKV, Bernd-M. Wehner, als "wenig hilfreich" und "nicht geeignet, das Problem dauerhaft zu lösen". Es sei verfehlt, das Priesteramt als "Job wie jeden anderen zu betrachten", die Lösung des Priestermangels sei in Vertrauen auf Gott und nicht aus menschlicher Kraft allein zu finden.
Damit unterstützt der KKV die bereits von Kardinal Rainer Maria Woelki vorgebrachte Kritik am ZdK-Vorschlag. Laut dem Kölner Erzbischof reiche die Krise "tiefer, als dass sie vor allem durch eine Veränderung des Zugangs zum Priesteramt entscheidend behoben werden könnte".
Administrative Entlastung statt Zölibatsdebatte
Statt einer Zölibatsdebatte hebt der Verband zur Bewältigung des Priestermangels ein Pilotprojekt des Erzbistums Köln hervor, bei dem Pfarrer durch hauptamtliche Verwaltungsleiter administrativ entlastet werden. "Nur so können sich die Priester wieder ihrer ureigenen Aufgabe widmen und müssen sich nicht mit Personalproblemen oder Bauprojekten beschäftigen", so Wehner.
Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung ist ein katholischer Sozialverband mit rund 80 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Der Verband wird durch seinen Vorsitzenden Bernd-M. Wehner im Zentralkomitee der deutschen Katholiken vertreten. (fxn)