Koch wirbt für traditionelle Erdbestattung
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat einen "Trend zu mehr Anonymität" bei Bestattungen kritisiert. "Beisetzungen in Friedwäldern sind populär, oder das Verstreuen der Asche im Wind oder über dem Meer", bedauerte Koch am Samstag im rbb-Hörfunk. Er rief dazu auf, möglichst am Brauch der Erdbestattung festzuhalten.
Diese Tradition stelle "die hohe Würde des Leibes als wesentlicher Teil der menschlichen Person ins Licht", erklärte der Erzbischof. Sie gebe zudem den Verstorbenen einen festen Ort, "den wir aufsuchen, an dem wir uns ihrer in besonders dichter Weise erinnern, für sie beten und so die Gemeinschaft mit ihnen halten können". Zudem sei es ein Symbol für eines der größten Geheimnisse des christlichen Glaubens: "die Auferstehung und das Leben nach dem Tod in der Gemeinschaft aller Menschen mit Gott".
Erst vor gut zwei Wochen hatte der Vatikan mit seiner neuen Instruktion "Ad resurgendum cum Christo" Vorgaben zur Beerdigung der Verstorbenen und zur Aufbewahrung der Asche im Fall der Feuerbestattung gemacht. Darin hieß es unter anderem, dass die Kirche gemäß ältester christlicher Tradition nachdrücklich empfiehlt, "den Leichnam der Verstorbenen auf dem Friedhof oder an einem anderen heiligen Ort zu beerdigen".
Sollte man sich als Katholik dennoch für eine Feuerbestattung entscheiden, ist die Aufbewahrung in Wohnräumen, das Ausstreuen der Asche in der Natur oder ihre Verarbeitung in Schmuckstücken sowie anderen Erinnerungsgegenständen nach katholischer Lehre nicht gestattet. Stattdessen müsse die Asche ebenfalls an "einem heiligen Ort" aufbewahrt werden, etwa auf Friedhöfen oder in Kirchen, heißt es in der Instruktion. (bod/KNA)