Die Kosten übernimmt laut Bericht das Erzbistum selbst

Kritik an Plänen für Bischofsgräber

Veröffentlicht am 03.05.2016 um 09:57 Uhr – Lesedauer: 
Liechtenstein

Zürich ‐ Für umgerechnet 118.000 Euro will der Erzbischof von Vaduz, Wolfgang Haas, drei Bischofsgräber für sich selbst und seine Nachfolger in der Kathedralkirche bauen lassen. Dieser Plan sorgt für Unmut.

  • Teilen:

Das Erzbistum führt demnach architektonische und statische Gründe für die Dreizahl an. Zudem hätten Diözesanbischöfe das Recht, in ihrer Kathedralkirche bestattet zu werden. Die Kosten übernimmt laut dem Bericht das Erzbistum selbst. Der Gemeinderat von Vaduz habe das Vorhaben einstimmig gebilligt. In der Bevölkerung ist es umstrittener. In Leserbriefen und den Sozialen Netzwerken stieß das Projekt auf Häme und Spott; eine Leserin der Zeitung "Liechtensteiner Vaterland" sprach von einer "Provokation" durch den Erzbischof.

Nach vielen Konflikten versetzt

Haas ist seit 1997 Leiter des damals neu errichteten Erzbistums Vaduz. Zuvor war er Bischof von Chur in der Schweiz, wo es starke Spannungen gab. Haas war vom Vatikan direkt ernannt worden und stieß durch seinen konservativen Kurs und Personalentscheidungen auf Widerspruch. Nach vielen Konflikten versetzte Papst Johannes Paul II. Haas 1997 in das eigens neu geschaffene Erzbistum Vaduz. Die Nachricht sorgte damals bei vielen Liechtensteinern für Empörung. Sie drohten mit einer Kirchenbesetzung und einer Störung der Amtseinsetzung. Die Regierung, fast der gesamte Landtag und der Kirchenchor boykottierten die Feier. Fürst Hans Adam II. stellte sich hinter Haas und das neue Erzbistum. (KNA)

03.05.2016, 15.12 Uhr: Korrektur von KNA im letzten Satz eingefügt. /jhe

Zürich oder Huonder: Wer geht zuerst?

Der Kanton Zürich könnte bald das Schweizer Bistum Chur verlassen. Losgetreten hatte die aktuellen Überlegungen ausgerechnet einer, der als das Gegenteil eines Reformers gilt: Vitus Huonder.