KZVK: Rentenauszahlung gesichert
Wegen der langen Niedrigzinsphase ist die Kirchliche Zusatzversorgungskasse KZVK unter Druck geraten und hat einen Reformkurs eingeschlagen. Unter anderem wurde beschlossen, die Beiträge der Arbeitgeber schrittweise zu erhöhen.
"Eine Rentenkürzung für die Dienstnehmer, wie sie beispielsweise kürzlich von der Versorgungskasse für die Finanzwirtschaft angekündigt wurde, sehen wir derzeit nicht vor", unterstrich Klass. Er räumte ein, höhere Beiträge könnten gegebenenfalls den Trägern Probleme bereiten. Daher würden deren Beiträge über acht Jahre stufenweise angehoben, "um die Chance zu geben, sich auf die höheren Beiträge einzustellen".
1,2 Millionen Versicherte Kirchen- und Caritasmitarbeiter
Die KZVK mit Sitz in Köln ist für die betriebliche Altersversorgung von rund 1,2 Millionen Beschäftigten in Einrichtungen der katholischen Kirche und der Caritas in Deutschland zuständig. Damit gehört sie zu den größten Pensionskassen im Land. Derzeit beziehen bereits rund 154.000 Personen eine betriebliche Zusatzaltersversorgung über die KZVK.
Linktipp: Kirchliche Zusatzkasse soll reformiert werden
Die Kirchliche Zusatzversorgungskasse soll bis Ende des Jahres strukturell reformiert werden. Erst vor wenigen Tagen hatte der Vorstand ein Milliardendefizit im Rechnungsjahr 2014 bekannt gegeben.Der Vorstandssprecher sagte weiter: "Selbst wenn man unterstellen würde, dass wir ab morgen keine Beiträge mehr erhielten, könnten wir aus dem vorhandenen Kassenvermögen die zugesagten Renten bis weit über das Jahr 2040 hinaus auszahlen." Angesichts der im Vergleich zur Gründungszeit gewachsenen Bilanzsumme der Kasse würden derzeit Fragen einer modernen Aufsichts- und Organstruktur diskutiert.
Langfristig solle die Einrichtung in die Lage versetzt werden, den Weg in Richtung einer Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) oder einer "an die Standards der Bafin angelehnten Aufsicht" gehen zu können, so Klass. Dabei habe man "volle Unterstützung der Bischöfe".
Die KZVK hatte vor zwei Monaten eine Neuausrichtung bei Anlagepolitik und Arbeitgeberbeiträgen angekündigt. Für 2014 weist der Geschäftsbericht einen Fehlbetrag von rund 5,5 Milliarden Euro aus, 737 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Kapitalanlagen beziffert die Kasse für 2015 auf 17,9 Milliarden Euro. (KNA)