Leitwort des 101. Katholikentags vorgestellt
Das Leitwort des 101. Katholikentags 2018 in Münster lautet "Suche Frieden". Das gaben das Bistum und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Dienstag in Münster bekannt. Das Leitwort stammt aus den Psalmen der Bibel. Dort heißt es "Meide das Böse und tu das Gute; suche Frieden und jage ihm nach!" (Ps 34, 15). Die Suche nach Frieden soll auch das Schwerpunktthema des Katholikentags sein, der von 9. bis 13. Mai 2018 stattfindet.
Genn: Jeder kann zu Frieden beitragen
Gottes Botschaft an die Menschen sei eine Friedensbotschaft, erläuterte der Münsteraner Bischof Felix Genn das Motto. Im Kontext des Leitworts in Psalm 34 mache der Psalmbeter deutlich, dass Gott ihn in seiner Not gehört habe und ihm nahe gewesen sei. Darauf könnten auch die Menschen heute vertrauen. Für die Christen bedeute Frieden aber noch deutlich mehr als die Abwesenheit von Gewalt und Krieg. Jeder könne etwas dazu beitragen: "Frieden beginnt bei mir selbst: Leben wir wirklich mit uns selbst in Frieden? Und: Wie sieht es in unseren Familien aus, in unserer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz?", erläuterte Genn.
Auch Thomas Sternberg, der Präsident des ZdK, erläuterte das Leitwort: "Man muss weder Jude noch Christ sein, um sagen zu können: Habe verstanden! Wir sollen nach Frieden suchen, ihm sogar nachjagen, sprich: Nicht nur nach ihm ,suchen‘, sondern uns auch ehrlich bemühen, ihn zu finden". Wann und wo auch immer es ihnen möglich sei, sollten die Christen darauf hinwirken, dass Frieden herrsche.
Das Motto "Suche Frieden" sei für den Katholikentag 2018 naheliegend gewesen, weil Münster den Beinamen „Friedensstadt" trage. Dort wurde 1658 der Westfälische Frieden geschlossen. Er beendete 30jährigen Krieg, der Millionen Menschen das Leben gekostet hatte.
"Christen sind keine frommen Sönderlinge"
Laut Sternberg haben Katholikentage von jeher den Anspruch, die Herausforderungen der Zeit zu erkennen und in der Perspektive des Glaubens Antworten zu suchen. Für katholische Laien sei es selbstverständlich, sich auch bei Konflikten nicht wegzuducken. "Christen sind keine frömmelnden Sonderlinge – Christen haben und übernehmen Verantwortung – für unsere Kirche und in unserer Gesellschaft", so der ZdK-Präsident. Katholikentage böten ein Forum für diese Aufgabe. (gho)