Zwei Anträge lagen dem Bundesparteitag vor

Linke vertagt Klärung des Verhältnisses zu Kirche

Veröffentlicht am 29.05.2016 um 16:52 Uhr – Lesedauer: 
Parteien

Magdeburg ‐ Zwei Anträge zum Verhältnis von Staat und Religion hatten dem Bundesparteitag der Linken vorgelegen - einer mit weitreichenden Einschnitten für die Kirche.

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Die Parteigenossen stimmten für den Vorschlag des Bundesgeschäftsführers Matthias Höhn, dem Themenkomplex mehr Zeit zu widmen, als die verbleibenden fünf Minuten der Beschlussphase des Parteitages, und ihn somit zu verschieben. Wann die Vorlagen diskutiert würden, sei unklar. Möglich ist laut Linken-Sprecher, dass der Parteivorstand eine Kommission mit Vertretern aller Religionsgruppen zusammenruft, um das Thema zu erörtern. Dies solle zeitnah geschehen.

"Freiheit, Gleichheit, Laizität"

Für eine solche religionspolitische Kommission plädierte auch eine der beiden auf dem Parteitag eingereichten Vorlagen. Damit sollte den Antragstellern zufolge zunächst grundsätzlich das Verhältnis der Linken zu den Religionsgemeinschaften geklärt werden. Der sächsische Landesverband hingegen wollte bereits einen Schritt weitergehen und überschrieb seinen Antrag mit "Liberté, Égalité, Laicité" (Freiheit, Gleichheit, Laizität). Unter den pathetischen Anklängen an die Französische Revolution heißt es weiter: "Die Zeit für eine konsequente Trennung von Staat und Religion in der Bundesrepublik Deutschlands ist gekommen." (KNA)

Linktipp: Scheidungsprozess mit Hindernissen

Ein historischer Erfolg sollte das am 26. Januar 2015 geschlossene Abkommen zur Trennung von Staat und Kirchen in Luxemburg sein. Ein Jahr später zieht sich der Scheidungsprozess hin. Vor allem um Eigentumsfragen wird gestritten.