DBK-Vorsitzender über die Erklärung von Vatikan und Lutheranern

Marx würdigt Abendmahl-Erklärung von Lund

Veröffentlicht am 01.11.2016 um 09:20 Uhr – Lesedauer: 
Reformationsjahr

Bonn/Lund ‐ Der Vatikan und die Lutheraner streben nach eucharistischer Gemeinschaft. Kardinal Reinhard Marx sieht die deutschen Bischöfe dadurch auch in den eigenen Anliegen gestärkt.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat "die zukunftsweisenden Impulse der Gemeinsamen Erklärung von Lund" gewürdigt. Das am Montag begonnene Gedenkjahr zu 500 Jahren Reformation sei Anlass, "miteinander auf schuldhaftes Verhalten in der Vergangenheit zu schauen, eigene Fehler zuzugeben und einander um Versöhnung zu bitten", erklärte Marx am Abend in Bonn. "In Deutschland haben wir hier eine besondere Verantwortung. Deshalb werden wir in einem Gottesdienst am 11. März 2017 ökumenisch um Versöhnung bitten."

Papst Franziskus und Spitzenvertreter des Lutherischen Weltbundes (LWB) erinnerten am selben Tag in Schweden gemeinsam an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren. In Lund unterzeichneten der Papst und LWB-Präsident Bischof Munib Younan auch die Gemeinsame Erklärung: Darin fordern sie einen vertieften theologischen Dialog über Wege zu einem gemeinsamen Abendmahl.

Marx: Fehlende Eucharistiegemeinschaft ist schmerzlich

"Besonders schmerzlich erfahren wir die uns noch nicht geschenkte eucharistische Gemeinschaft", so Marx. Eine Selbstverpflichtung auf Einheit hin, wie sie die Erklärung formuliere, sei ein wichtiger Schritt, "um auch in dieser Frage gestärkt weiter zu gehen".

In Deutschland sehe man sich angesichts der ökumenischen Begegnung in Lund "gestärkt" in dem Anliegen, 2017 als "Christusfest" zu begehen, betonte Marx. "Hier haben wir als katholische und Evangelische Kirche in Deutschland eine besondere Verpflichtung." Marx sagte, er könne sich "mit ganzem Herzen" dem Aufruf der Gemeinsamen Erklärung anschließen, "den Weg der Ökumene mit Engagement und Leidenschaft auf allen Ebenen fortzusetzen".

Die gemeinsamen Begegnungen und Veranstaltungen in Schweden seien "ein starkes Zeichen dafür, wie nah wir uns in der Ökumene bereits gekommen sind", erklärte Marx. "Wir sind froh und dankbar, dass Papst Franziskus selbst an der ökumenischen Begegnung teilgenommen hat und damit signalisiert, wie unverzichtbar die ökumenische Arbeit für die katholische Kirche ist." (KNA)