Marx würdigt Marsch für das Leben
Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat den Marsch für das Leben am kommenden Samstag gewürdigt. Der Marsch sei ein "augenfälliges Zeichen des Respekts vor der Würde eines jeden menschlichen Lebens", sagte er am Donnerstag in Bonn. Der diesjährigen Demonstration wünschte er "viel Erfolg und eine rege Teilnahme" und dankte dem Bundesverband Lebensrecht e.V., der den Marsch für das Leben organisiert, für sein beständiges Engagement.
Marx fordert Schutz des ungeborenen Lebens
Sich für die kranken, alten und behinderten Menschen einzusetzen, sei "in unserer Gesellschaft eine beständige Verpflichtung", so der Kardinal. Auch die Würde von ungeborenen Menschen müsse gewahrt werden. Viele Menschen könnten trotz des positiven Ergebnisses eines Bluttests auf Trisomie 21 eine Abtreibung nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. "Diese Auffassung gilt es zu stärken", fordert Marx in Anspielung auf die aktuelle gesellschaftliche Diskussion in Deutschland.
Hier prüft derzeit der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten und Krankenkassen, ob der entsprechende Bluttest bei Risikoschwangerschaften künftig zur Kassenleistung wird. Alle empirischen Forschungen zeigten, "dass der Praena-Test als reines Selektionsinstrument wirkt", heißt es etwa in einem Brief des für bioethische Fragen zuständigen Bischofs Gebhard Fürst an den Bundesausschuss.
Nur Gott kennt die Identitäten eines Menschen
Marx erinnerte in diesem Zusammenhang auch an das Schreiben "Amoris Laetitia". Darin habe Franziskus festgestellt, heute könne dank aller wissenschaftlichen Fortschritte schon im Voraus festgestellt werden, unter welchen Krankheiten ein Kind künftig leiden werde. Doch nur Gott als Schöpfer kenne die wirkliche, tiefe Identität jedes Menschen. Wörtlich schreibt Franziskus: "Die Mutter, die es in ihrem Schoß trägt, muss Licht von Gott erbitten, um ihr Kind zutiefst erkennen zu können und es als das zu erwarten, was es ist". (gho)