Massive Kürzungen bei Hochschultheologie geplant
Der Katholisch-Theologische Fakultätentag warnt vor einer Ausdünnung der Hochschultheologie. "Es ist unabdingbar, dass sie flächendeckend in Deutschland präsent bleibt - nicht zuletzt aufgrund der gesellschaftlichen Funktion von Theologie", sagte der Vorsitzende des Fakultätentages, Joachim Schmiedl, am Freitag in Wittenberg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine "angemessene Präsenz" hänge nicht allein an Fakultäten, sondern könne auch durch theologische Institute gewährleistet werden, räumte er ein. Schmiedl äußerte sich bei einer Jahrestagung des Gremiums.
Vier statt 19 Fakultäten
Aus der vatikanischen Bildungskongregation war zu hören, dass die katholische Kirche in Deutschland künftig maximal noch vier oder fünf katholisch-theologische Fakultäten brauche. Derzeit gibt es bundesweit 19 solche Fakultäten und Hochschulen sowie 30 kleinere Institute. Die Zahl der Studierenden sinkt jedoch. Außerdem werden zunehmend Lehramtsstudiengänge dem theologischen Vollstudium vorgezogen.
Schmiedl wollte sich nicht auf eine Mindestzahl von Fakultäten festlegen. "Derzeit beraten die Bischöfe über Zukunft und Anzahl der Priesterseminare - das hat auch Auswirkungen auf den Fortbestand der Fakultäten", so Schmiedl. In der Regel sehen die Staat-Kirchen-Konkordate vor, dass in den Universitätsstädten, in denen auch Priesterseminare sind, ein theologisches Vollstudium ermöglicht werden muss. Insofern sind Priesterseminare für katholische Fakultäten eine Bestandsgarantie. (tmg/KNA)