McDonald's am Vatikan eröffnet
Die umstrittene McDonald's-Filiale am Vatikan ist fertig. Laut Angaben einer Mitarbeiterin sollte das US-amerikanische Fast-Food-Restaurant noch am Freitagnachmittag eröffnet werden. Die Entscheidung der vatikanischen Immobilienverwaltung Apsa, an die Burger-Kette zu vermieten, hatte in Rom für Streit gesorgt.
Das Gebäude liegt rund 100 Meter vom Vatikanstaat entfernt. In dem Haus, in dessen Erdgeschoss nun die Filiale liegt, wohnen auch mehrere Kardinäle. Einer von ihnen soll laut italienischen Medienberichten einen Beschwerdebrief an Papst Franziskus geschrieben haben. Zudem hatte ein Kurienkardinal öffentlich die Vermietung an die Fast-Food-Kette kritisiert.
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Man biete Pilgern und Touristen so Speisen an, die nach Ansicht von "nicht wenigen Medizinern und Ernährungswissenschaftern keine Garantien für die Gesundheit der Konsumenten" böten und "qualitativ meilenweit von der traditionellen römischen Küche entfernt" seien, so der pensionierte Kurienkardinal und Bioethiker Elio Sgreccia (88), im Interview der Zeitung "La Repubblica".
30.000 Euro Miete für 538 Quadratmeter
Der Leiter der vatikanischen Immobilienverwaltung, Kardinal Domenico Calcagno, verteidigte die Vermietung an McDonald's. Er könne darin nichts Negatives sehen. Alles sei nach Recht und Gesetz verlaufen. Über Beschwerden an den Papst wisse er nichts. Laut "La Repubblica" soll der Vatikan für das 538 Quadratmeter große Ladenlokal monatlich 30.000 Euro Miete erhalten. McDonald's äußerte sich nicht dazu.
Auf der Via della Conciliazione, die direkt zum Petersplatz führt, hatte unlängst eine weitere US-Kette einen Laden eröffnet. In den Räumen einer früheren Bücherei des Salesianerordens verkauft "Hard Rock Cafe" Merchandising-Produkte. Souvenirs mit der Aufschrift Vatikan sind dort aber nicht erhältlich; die Kette hat nur Mitbringsel des Hard Rock Cafe Rom im Sortiment. (KNA)