Mehrere Sterbefälle: Bitte um Inquisitor
"Fünf Todesfälle rund um den Altar von Ering in einem relativ zeitnahen Zusammenhang sind absolut ungewöhnlich", zitiert die "Passauer Neue Presse" den Grafen, dem ein Schloss in dem 1.700-Seelen-Ort gehört. Zwischen 2010 und 2016 waren eine Mesnerin, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende und ein Stellvertreter, ein Pfarrer sowie ein Kommunionhelfer gestorben, alle zwischen 52 und 64 Jahren alt. "Es kann so nicht weitergehen", meint der 65-jährige Adelige in seinem Brief.
Das Bistum Passau reagierte - es schickte jedoch keinen Inquisitor: "Die Forderung nach Einsetzung eines 'Inquisitors' scheidet allein schon deshalb aus, weil es die Inquisition in der katholischen Kirche nicht mehr gibt", heißt es in der Stellungnahme des Bistums. Man habe mit Pfarrangehörigen gesprochen und festgestellt, dass "von einer generellen Beunruhigung keine Rede sein" könne.
Todesfälle lösen mitunter Fassungslosigkeit aus
Ob im Pfarrverband Ering statistisch gesehen im genannten Zeitraum mehr Menschen zu Tode kamen als sonst, könne seitens der Diözese nicht geprüft werden, hieß es weiter. Aus der Stellungnahme des Bistums scheint dennoch Verständnis für die Reaktion des Grafen Esterházy zu sprechen: "Jeder Todesfall löst Trauer und mitunter auch Fassungslosigkeit aus. Gerade dann, wenn es sich um jüngere Menschen handelt."
Auch Pfarrer Peter Kieweg konnte in seiner Eringer Gemeinde keine Beunruhigung feststellen. "Es wird eher über diesen Vorstoß gelacht", hat er beobachtet. Wie man auf die Idee komme, dass die Todesfälle zusammenhingen, könne er nicht sagen. "Ich kenne Graf Esterházy zu wenig." (jhe)