Miteinander sprechen "unverzichtbar"
Religiöse Bildung und theologische Wissenschaft seien der beste Weg gegen eine Vereinnahmung von Religion, betonte die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl laut Manuskript. Die Situation in zahlreichen Regionen der Welt zeige die Gefahr, Religion für Gewalt und Terrorismus zu instrumentalisieren. Es sei erschreckend, dass "die Christen heute die am meisten verfolgte Religion" sind.
Neue geistliche Aufbrüche seien zu jeder Zeit möglich, so Schavan weiter. Aufgabe der Kirche sei es, "zu verstehen, was in dieser Welt geschieht und sich verändert hat". Dabei gehe es darum, das konkrete Leben der Menschen zu verstehen. Papst Franziskus wolle "die Erneuerung der Kirche durch die Erinnerung".
Mit Blick auf die päpstliche Umwelt-Enzyklika "Laudato si" betonte Schavan, diese rufe in Erinnerung, dass das Gemeinwohl vor Individualinteressen stehe. Die vom Papst kritisierte Ordnung des Wirtschaftens beziehe sich "auf eine Ordnung des Kapitalismus, die die Gemeinwohlorientierung leugnet". (KNA)