Bischof Ticona sieht Gerüchte als Angriff auf Papst Franziskus

Neu-Kardinal widerspricht: Habe keine Frau und Kinder

Veröffentlicht am 30.05.2018 um 11:35 Uhr – Lesedauer: 
Weltkirche

La Paz ‐ Ende Juni soll der bolivianische Bischof Toribio Ticona Porco Kardinal werden. Doch nun kommen Gerüchte über sein Privatleben auf. Die will der Neu-Kardinal nicht hinnehmen - und für seine Ehre kämpfen.

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Der bolivianische Bischof Toribio Ticona Porco (81), der Ende Juni zum Kardinal ernannt werden soll, weist Meldungen zurück, er habe eine eigene Familie mit Frau und Kindern. "Aufgrund einer falschen Beschuldigung, die in einigen Medien in Bezug auf mein Privatleben verbreitet wurde, ist es meine Aufgabe klarzustellen, dass die Inhalte dieser Meldung nicht der Wahrheit entsprechen", sagte Ticona Porco in einer Erklärung, die die Bischofskonferenz Boliviens am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichte. Er bezeichnete die Verleumdungen als Angriff auf Papst Franziskus: "Es sind Attacken, die aus Quellen kommen, die für ihre feindliche Haltung gegenüber dem Heiligen Vater bekannt sind", so Ticona Porco.

Er sei bereit, seine Ehre in allen notwendigen Instanzen zu verteidigen, ergänzte der Bischof. Die Gerüchte, die jetzt im Blog "Adelante la fe" und der argentinischen Fernsehsendung "El compromiso del laico" verbreitet wurden, seien nicht neu und bereits früher als simple Verleumdungen entlarvt worden, so der Altbischof von Corocoro. Er gehört zu den 14 Kirchenmännern, deren Ernennung zum Kardinal Papst Franziskus kürzlich für den 28. Juni angekündigt hatte.

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Toribio Ticona Porco (81) stammt aus einer indigenen Familie im Hochland von Bolivien und arbeitete, bevor er Priester wurde, als Schuhputzer, in einer Bier-Gaststätte und in den Minen von Potosí für den Lebensunterhalt seiner Eltern und Geschwister. 1937 in Atocha geboren, lernte Ticona den harten Alltag in der südbolivianischen Bergbauregion kennen. Nach dem Studium - unter anderem in Brüssel - bewahrte er seine Nähe zu der Region und den Menschen: erst als Priester, dann als Weihbischof in Potosi, schließlich, ab 1992, auch als Bischof von Corocoro. Einige Jahre wirkte er zudem als Bürgermeister der Stadt Chacarillas.

Damals waren auf einer Fläche von 29.000 Quadratkilometern fünf Diözesanpriester und zehn Ordensgeistliche tätig. Während seiner 20 Jahre als Oberhirte betrachtete Ticona es als Ehrensache, neben Spanisch und Quechua auch alle anderen Sprachen seines Kirchenbezirks zu lernen. Boliviens Präsident Evo Morales, mit dem der Neu-Kardinal eine persönliche Freundschaft verbindet, kündigte in dieser Woche an, Ticona Porco Ende Juni in den Vatikan zu begleiten. (rom/KNA)