Kasse war durch lange Niedrigzinsphase unter Druck geraten

Neue Strukturen für kirchliche Versorgungskasse

Veröffentlicht am 22.08.2016 um 15:00 Uhr – Lesedauer: 
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Bild: © KNA
Finanzen

Bonn ‐ Durch die lange Niedrigzinsphase war die Kirchliche Zusatzversorgungskasse unter Druck geraten - jetzt bekommt die Kasse nach einem Beschluss der katholischen Bistümer eine neue Aufsichtsstruktur.

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Die KZVK mit Sitz in Köln ist für die betriebliche Altersversorgung von rund 1,2 Millionen Beschäftigten in Einrichtungen der katholischen Kirche und der Caritas in Deutschland zuständig. Damit gehört sie zu den größten Pensionskassen im Land.

Als neue interne Aufsichtsgremien der KZVK werden laut Bischofskonferenz ein neunköpfiger Aufsichtsrat und eine aus 19 Personen bestehende Vertreterversammlung eingesetzt. Der Aufsichtsrat solle unter anderem die Überwachung und Begleitung der Geschäftsführung übernehmen. Die Vertreterversammlung werde das Interessenvertreterorgan von Träger, Beteiligten und Versicherten, das beispielsweise über Satzungsänderungen sowie die Pflicht- und Finanzierungsbeiträge entscheide. Zusätzlich will der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) ein externes Aufsichtsgremium schaffen, das aus vier Personen besteht, darunter ein Hauptamtlicher. Die Reformen treten zum Jahresbeginn 2017 in Kraft.

Langjähriger Reformprozess für die KZVK

Bereits vor vier Jahren hatte die Kasse einen Reformprozess begonnen. Die lange Niedrigzinsphase hatte die KZVK zusätzlich unter Druck gebracht. Als Maßnahme wurde unter anderem beschlossen, die Beiträge der Arbeitgeber schrittweise zu erhöhen. Der ursprüngliche Beitragssatz von 4 Prozent des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts war schon in der Vergangenheit schrittweise angehoben worden und beträgt seit Januar 5,3 Prozent. Bis 2024 soll der Satz auf 7,1 Prozent steigen.

Neben höheren Beiträgen solle auch eine "renditestärkere risikoorientierte Anlagepolitik" Bestandteil des Reformpaketes sein, teilte das Unternehmen mit. Die Tarifpartner der Caritas hatten zuletzt beschlossen, dass auch die Versicherten künftig Beiträge zur Betriebsrente leisten sollen. Für 2014 weist der Geschäftsbericht der KZVK einen Fehlbetrag von rund 5,5 Milliarden Euro aus, 737 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Kapitalanlagen beziffert die Kasse für 2015 auf 17,9 Milliarden Euro. Vertreter der Kasse hatten versichert, dass die Auszahlung der Betriebsrenten gesichert sei. Derzeit beziehen bereits rund 154.000 Menschen eine betriebliche Zusatzaltersversorgung über die KZVK. (kim/KNA)

24.08., 8:44 Uhr: Erster Satz im vierten Absatz konkretisiert

Linktipp: Neues Konzept für kirchliche Altersversorgung

Die deutschen Bischöfe haben einen Entwurf zur Neuordnung der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse (KZVK) begrüßt. Diese war wegen der langen Niedrigzinsphase war unter finanziellen Druck geraten. (Artikel von Juni 2016)