Georg Bätzing besucht zum ersten Mal sein künftiges Bistum

Neuer Bischof stellt sich vor

Veröffentlicht am 07.07.2016 um 15:20 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Limburg

Limburg ‐ Am 18. September wird Georg Bätzing als Bischof von Limburg eingeführt. Jetzt hat er zum ersten Mal sein neues Bistum besucht - und sprach dabei auch über das umstrittene Bischofshaus auf dem Domberg.

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Das Kreuzfest ist das jährliche Limburger Bistumsfest. Bätzing war bislang Trierer Generalvikar. Auf die Frage, ob sein Vorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst an der Amtseinführung teilnehmen werde, sagte Bätzing, dazu könne er noch nichts sagen. Er teilte zugleich mit, dass er nach seiner Ernennung Kontakt sowohl mit Tebartz-van Elst, der vor mehr als zwei Jahren im Zuge einer Finanzaffäre zurücktrat, als auch mit dessen Vorgänger im Limburger Bischofsamt, Franz Kamphaus, aufgenommen habe. Die Kirche, so Bätzing, sei eine große Familie.

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Mit Bätzings Amtseinführung endet für den 77 Jahre alten Weihbischof Manfred Grothe seine Zeit als Apostolischer Administrator für das Bistum Limburg. Der Papst hatte Grothe am 26. März 2014 zum Übergangsverwalter des Bistums ernannt, dem Tag des Rücktritts von Tebartz-van Elst. Zu den Ursachen des Rücktritts von Tebartz-van Elst gehörte eine von vielen als autoritär empfundene Amtsführung, aber auch eine Empörungswelle über die enorm gestiegenen Kosten für das in seiner maßgeblichen Verantwortung errichtete Bischofshaus auf dem Limburger Domberg in Höhe von 31 Millionen Euro und deren Verschleierung. Seit März 2015 ist Tebartz-van Elst im Vatikan als "Delegat für Katechese" im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung tätig.

"Der Bischof soll sich nicht zu dick machen"

Bätzing äußerte, er habe wahrgenommen, dass es in der Zeit von Tebartz-van Elst viele Verletzungen gegeben habe und das Vertrauen in die Amtsführung des Bischofs geschwunden sei. Es gelte nun, Vertrauen zurückzugewinnen. Dazu sei es nötig, zu Dialog und Kommunikation einzuladen. "Der Bischof", sagte Bätzing, "soll sich nicht zu dick machen." Bätzings Visite am Donnerstag in Limburg war seine erste als ernannter Limburger Bischof. Auf dem Besuchsprogramm standen Gespräche mit dem Domkapitel und mit Weihbischof Grothe, eine Begegnung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bistumsverwaltung sowie ein Besuch im Dom. Der Papst hatte Bätzing am Freitag vergangener Woche zum Bischof von Limburg ernannt.

Ob er in dem Bischofshaus auf dem Limburger Domberg wohnen wird, habe er noch nicht entschieden, so Betzing. Er kenne das Haus, das unter der Regie von Tebartz-van Elst entstanden ist, noch nicht, wolle sich beraten lassen, wolle hören, welche andere Möglichkeiten es gebe. Es werde bald eine Entscheidung in dieser Frage geben. Für den Fall, dass er die Bischofsresidenz nicht beziehe, müsse überlegt werden, was mit ihr geschehen solle. Sie dürfe schon wegen der Kosten für ihre Errichtung nicht ungenutzt bleiben. (KNA/jhe)

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Der Nachfolger von Franz-Peter Tebartz-van Elst steht fest: Der Papst hat Georg Bätzing (55) zum Bischof von Limburg ernannt. Schafft es der bisherige Trierer Generalvikar, die im Nachbarbistum aufgerissenen Gräben zuzuschütten?