Neuer Gedenktag für Selige Märtyrer von Dachau
Im Erzbistum München und Freising wird am 12. Juni erstmals der neu eingeführte Gedenktag für die Seligen Märtyrer von Dachau begangen. Anlässlich dessen offizieller Aufnahme in den Liturgischen Kalender feiert Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg an diesem Tag einen Gottesdienst um 17.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom.
In Dachau errichteten die Nationalsozialisten bereits kurz nach ihrer Machtübernahme 1933 das erste deutsche Konzentrationslager, das zum Muster für weitere wurde. Die Zahl der Todesopfer in dem KZ wird auf weit über 30.000 geschätzt. Zwischen 1933 und 1945 waren laut Mitteilung mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Dazu gehörten vor allem politische Gegner der Nationalsozialisten, Juden, Sinti und Roma sowie sogenannte Bibelforscher und Homosexuelle.
Von 1940 an waren zunehmend auch Priester der Verfolgung und Misshandlung ausgesetzt, mehr als 2.700 waren in Dachau inhaftiert, wie es heißt. Unter den Klerikern aus ganz Europa stammten mit 1.780 Geistlichen die meisten aus Polen. Fast die Hälfte davon überlebte das KZ nicht. Laut Mitteilung gelten 200 der Gefangenen der Kirche als Märtyrer. Dazu gehören 56 Priester, Ordensleute und Laien, die - wie der Mariannhiller Missionar Engelmar Unzeitig - bisher seliggesprochen worden sind. (bod/KNA)