Neuer Leiter bei "Chemin Neuf" gewählt
Der Franzose, der knapp zehn Jahre in Afrika verbrachte, zählt demnach zu den Vertrauten Fabres. Der Jesuit stand der von ihm gegründeten Gemeinschaft 43 Jahre vor. Chemin Neuf gehört zu den neuen geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche und entstand 1973 im französischen Lyon aus einem Gebetskreis. Der "katholischen Lebensgemeinschaft mit ökumenischer Berufung" gehören Christen verschiedener Konfessionen an; überwiegend sind es Katholiken. Zu den einzelnen Hausgemeinschaften zählen Priester, Familien und Unverheiratete.
Die Mitglieder von Chemin Neuf folgen einer gemeinsamen Gebets- und Lebensregel. Ihre besondere Berufung sehen sie im Wirken für Einheit und Versöhnung unter "den Christen, den Völkern, in den Familien und der einzelnen Person". Dabei beruft sich Chemin Neuf in seiner Spiritualität auf den Jesuitengründer Ignatius von Loyola (1491-1556), die charismatische Erneuerungsbewegung und den ökumenischen Aufbruch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965).
1992 mit Zustimmung Roms anerkannt
Der damalige Erzbischof von Lyon, Kardinal Albert Decourtray, erkannte die Gemeinschaft 1984 als "öffentliche Vereinigung von Gläubigen" an. 1992 folgte die Anerkennung des "Institut Chemin Neuf" als "Klerikerinstitut diözesanen Rechts" mit Zustimmung von Rom. Weltweit zählt Chemin Neuf nach eigenen Angaben rund 1.800 Mitglieder und 8.000 Unterstützer in rund 30 Ländern.
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Laurent Fabre (75) gibt nach 43 Jahren die Leitung der katholischen geistlichen Gemeinschaft Chemin Neuf (Neuer Weg) ab. In der Vergangenheit hatte es heftige Kritik an der Organisation gegeben.In Deutschland arbeitet Chemin Neuf als anerkannter eingetragener Verein seit 1992. Mehrere Niederlassungen gibt es in Berlin. Seit 2007 steht die Gemeinschaft im Dienst der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Bonn.
Mitte der 90er Jahre durchlebte Chemin Neuf eine Krise; die Gemeinschaft wurde sektenähnlicher Praktiken und der "Gehirnwäsche" beschuldigt. Fünf Leitungsmitglieder verließen damals die Gruppe. In einem Interview räumte der Gründer Fabre zuletzt ein, damals dringend notwendige Entscheidungen aufgeschoben zu haben. Nach dem damaligen "Reinigungsprozess" sieht er seine Gemeinschaft inzwischen in einem "weitgehend ruhigen" Fahrwasser. (KNA)