Neues Triegel-Bild für fränkische Pfarrei
Die katholische Kirche Sankt Oswald im fränkischen Baunach erhält ein neues Hochaltarbild des Leipziger Künstlers Michael Triegel. Der Maler schuf das Bild in den vergangenen Monaten im Auftrag der Kirchenstiftung der Pfarrei, wie die Galerie Schwind am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Das Gotteshaus war in den vergangenen 18 Monaten wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und soll nun mit der Altarweihe am Sonntag wiedereröffnet werden.
Triegels Bild zeigt Maria und Josef mit dem Christuskind im Stall. Seine Weihnachtsbotschaft stelle jedoch nicht nur die Fröhlichkeit des Ereignisses dar, heißt es, sondern gleichzeitig das göttliche Gleichgewicht von Leben und Tod. Das an das "Schweißtuch der Heiligen Veronika" (um 1658) von Francisco de Zurbaran erinnernde Tuch, auf dem das Jesuskind gebettet ist, ist gleichzeitig mit einer Fruchtblase verbunden, um die sich ein Kranz aus Totenköpfen rankt. Geburt und Passion sollen so in einer engen Verbindungslinie stehen und auf die kommende Auferstehung und Erlösung hinweisen.
Internationale Bekanntheit durch Benedikt-Porträt
Der 1968 in Erfurt geborene Triegel studierte von 1990 bis 1997 Malerei an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Rink und Ulrich Hachulla. Internationale Bekanntheit erlangte der Künstler 2010, als er den Auftrag erhielt, Papst Benedikt XVI. zu porträtieren. Zuvor waren bereits einige kirchliche Aufträge von ihm ausgeführt worden, so etwa zwei großformatige Altarbilder für die Kirchen in Grave und Ebern sowie ein Deckengemälde für die Dommusik Würzburg.
Es folgte 2011 der dritte Altar für die Kirche Sankt Augustinus in Dettelbach und 2015 die Ausgestaltung zweier Kirchenfenster für die Pfarrkirche Sankt Marien in Köthen. Von 2017 stammt Triegels Andachtsbild "Barmherziger Jesus" in der Kirche Sankt Peter und Paul in Würzburg. Der Maler gilt neben Neo Rauch als wichtigster Vertreter der Neuen Leipziger Schule. (KNA)