Kardinal Ortega fordert Infos über politische Gefangene auf Kuba

Ortega will Informationen über politische Gefangene

Veröffentlicht am 22.06.2015 um 09:50 Uhr – Lesedauer: 
Kuba

Havanna ‐ Nach der vom Vatikan vermittelten Annäherung zwischen den USA und Kuba will sich der kubanische Kardinal Jaime Ortega nun für die politischen Gefangenen einsetzen. Dafür hat er sich jetzt an die Opposition des Landes gewandt.

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Damit er Maßnahmen ergreifen könne, brauche er entsprechende Informationen. Zuletzt hatte ein Interview des Kardinals für heftige Kritik der verbotenen kubanischen Opposition gesorgt. Seine Aussage, dass es keine politischen Gefangenen in Kuba mehr gebe, sei aus dem Zusammenhang gerissen worden, so Ortega nach Angaben des Radiosenders Marti.

Er habe sich auf den Besuch von Papst Benedikt XVI. vor einigen Jahren bezogen, als es darum ging, die Freilassung von 75 inhaftierten Regimekritikern aus dem Schwarzen Frühling 2003 zu erreichen. Diese Gefangenen seien aber jetzt frei, so Ortega.

Vatikan unterstützte Annäherung zwischen USA und Kuba

Die kubanische Kommission für Menschenrechte veröffentlichte unterdessen nach Angaben des Nachrichtenportals "Infobae" (Sonntag) eine Liste mit 71 politischen Gefangenen in Kuba, unter denen sich pazifistische Aktivisten und ehemalige Militärs befinden sollen.

Der Vatikan hatte im Frühjahr überraschend mitgeteilt, dass Papst Franziskus unmittelbar vor seiner USA-Reise Ende September auch Kuba (19. bis 22. September) besuchen wolle. Die USA-Reise wird voraussichtlich vom 22. bis 27. September stattfinden. Benedikt XVI. hatte sich 2012 ebenfalls zwei Tage auf Kuba aufgehalten.

Zuletzt hatte Papst Franziskus erfolgreich eine diplomatische Annäherung der beiden ideologischen Gegner USA und Kuba unterstützt. Die beiden Länder hatten nach über einem halben Jahrhundert politischer Eiszeit in zeitgleichen Erklärungen im Dezember die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sowie Reiseerleichterungen angekündigt. (KNA)