Dekanatsreferent Michael Göcking wird Pfarrbeauftragter

Osnabrück: Erstmals leitet ein Laie eine Pfarrei

Veröffentlicht am 15.03.2018 um 16:25 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Osnabrück

Osnabrück ‐ Michael Göcking arbeitet aktuell im Dekanat Osnabrück-Süd - und ist kein Priester. Ab Dezember wird er dennoch die Leitung einer Pfarreiengemeinschaft in seiner Diözese übernehmen.

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Das Bistum Osnabrück hat die erste Pfarrei benannt, die anstatt von einem Pfarrer von einem hauptamtlichen Laien geleitet wird. Michael Göcking, derzeit Dekanatsreferent im Dekanat Osnabrück-Süd, wird zum 1. Dezember als sogenannter Pfarrbeauftragter die Leitung der Pfarreiengemeinschaft Wellingholzhausen/Gesmold in Melle übernehmen, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Die ebenfalls neu eingeführte Funktion des "moderierenden Priesters" übernimmt demnach Pater Dominik Kitta, Offizial der (Erz-)Bistümer Osnabrück und Hamburg mit Sitz in Osnabrück.

Mit der Einführung der Gemeindeleitung durch hauptamtliche Laien - also nicht zum Priester geweihte pastorale Mitarbeiter - an einzelnen Standorten soll die weitere Zusammenlegung von Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften zu noch größeren Einheiten im Bistum Osnabrück vermieden werden, wie es hieß. Das Kirchenrecht ermögliche diesen Schritt, wenn es nicht genügend Priester zur Leitung der Gemeinden gibt. Der moderierende Priester, der dem Pfarrbeauftragten in seinen Aufgaben zur Seite steht, müsse nicht vor Ort leben. Der derzeitige Pfarrer von Wellingholzhausen und Gesmold, Jörg Ellinger, bleibt laut Bistum bis Ende September im Amt und wird anschließend eine neue Aufgabe in der Pfarreiengemeinschaft Hagen-Gellenbeck übernehmen

Mit diesen Veränderungen wünsche sich die Bistumsleitung um Bischof Franz-Josef Bode für die Gemeinden einen Prozess der pastoralen Neuorientierung, hieß es. Schon vor der Neubesetzung würden die Gremien, das bestehende Pastoralteam und die Gemeinde eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen und gemeinsam zu überlegen, wie das kirchliche Leben vor Ort künftig aussehen kann. Unterstützt und begleitet werden sie dabei von Bistumsmitarbeitern. Erste Schritte dazu seien eine öffentliche Gemeindeversammlung am 15. April und ein Klausurtag für die Gremien im August. (bod/KNA)