Essener Bischof will Gespräche mit Diözesangremien führen

Overbeck setzt Orientierungshilfe zu Kommunion um

Veröffentlicht am 06.07.2018 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

Essen ‐ Von Hamburg über Paderborn bis Erfurt: Immer mehr Diözesen regeln den Umgang mit dem Papier zum Kommunionempfang evangelischer Ehepartner. Jetzt zieht auch das Bistum Essen nach.

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Der Kommunionempfang durch evangelische Ehepartner ist nach Worten von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck in Einzelfällen verantwortbar. In einem Schreiben an die Seelsorgerinnen und Seelsorger seiner Diözese empfahl er ihnen, künftig die Orientierungshilfe der deutschen Bischöfe "Mit Christus gehen - Der Einheit auf der Spur" anzuwenden, wie das Bistum Essen am Donnerstag mitteilte. Zudem kündigte Overbeck an, zu diesem Thema nach den Sommerferien das Gespräch mit verschiedenen diözesanen Gremien zu suchen.

Der Text, den die Deutsche Bischofskonferenz vergangene Woche veröffentlicht hatte, beschreibt Grundlagen und Voraussetzungen der gemeinsamen Teilnahme von katholischen und evangelischen Ehepartnern an der Eucharistie. Die Bischöfe hatten in dem im Februar mit Dreiviertelmehrheit verabschiedeten Papier betont, evangelische Ehepartner könnten im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunion empfangen. Nach intensivem Ringen, auch mit Rom, verständigten sie sich darauf, den Text als Orientierungshilfe und nicht als verbindliches Dokument zu veröffentlichen. Damit entscheidet jeder Bischof selbst über den konkreten Umgang mit dem Thema in seiner Diözese.

Mehrere Bischöfe empfehlen Seelsorgern Orientierungshilfe

In den vergangenen Tagen hatten bereits die Erzbistümer Paderborn und Hamburg sowie die Bistümer Magdeburg und Erfurt ihren Seelsorgern die Orientierungshilfe zur Verwendung empfohlen. Das Bistum Osnabrück kündigte an, "in Richtung dieser Orientierungshilfe" handeln zu wollen. Allerdings wolle man erst die nächsten Gespräche der Bischofskonferenz im Herbst abwarten. Ähnlich äußerte sich das Bistum Münster. Würzburgs Bischof Franz Jung kündigte an, "in der kommenden Zeit die Empfehlung der Deutschen Bischofskonferenz mit den diözesanen Räten noch einmal intensiv diskutieren" zu wollen.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der mit sechs weiteren Diözesanbischöfen kritische Rückfragen bezüglich der Handreichung an den Vatikan gestellt hatte, formulierte für seine Diözese zusätzlich zur Orientierungshilfe Bedingungen für den Kommunionempfang evangelischer Ehepartner. Dazu zählen unter anderem das Wissen um "die einzigartige Bedeutung der Eucharistiefeier", die Bejahung des Glaubensbekenntnisses und die Anerkennung der sieben katholischen Sakramente. (bod/KNA)