Papst: Eine Krankenschwester rettete mir das Leben
Papst Franziskus fühlt sich nach eigenen Worten einer Krankenschwester zu besonderem Dank verpflichtet. Als er im Alter von 20 Jahren mit dem Tode rang, "war sie es, die den Ärzten sagte: 'Nein das geht nicht, man muss ihm etwas anderes geben'", sagte der Papst am Samstag bei einer Begegnung im Vatikan mit italienischen Pflegekräften. Der 81-Jährige fügte hinzu: "Dank dieser Maßnahmen habe ich überlebt."
Er wolle bei dieser Gelegenheit auch den Namen der Schwester nennen: Cornelia Caraglio. Die aus Italien stammende Ordensfrau sei eine "mutige Frau" gewesen, "die damals mit den Ärzten diskutierte. Bescheiden, aber sicher in dem, was sie tat."
Der Papst empfing rund 6.500 Krankenpflegerinnen und -pfleger in der vatikanischen Audienzhalle anlässlich der Neugründung eines "Nationalverbandes professioneller Pflegekräfte". Dieser hält von Montag bis Mittwoch in Rom einen Kongress ab.
Arbeit von Krankenpflegern ist "unersetzlich"
Franziskus würdigte die Arbeit von Krankenpflegern als "unersetzlich" für eine menschlichere Gesellschaft. Zugleich prangerte er bei der Audienz einen anhaltenden Personalmangel im Gesundheitswesen an. Die Belange der Schwachen zählten wenig, stattdessen stünden Effizienz und Gewinn im Vordergrund.
Der Papst lobte den vielfältigen, professionellen Einsatz der Pfleger im Spektrum zwischen Medizintechnik und menschlicher Zuwendung. Gerade letztere mache den besonderen Wert der Pflege aus. "Vergesst nicht die 'Medizin der Zärtlichkeit', sie ist so wichtig: ein Streicheln, ein Lächeln bedeuten dem Kranken so viel", sagte Franziskus. Auch Jesus sei kranken Menschen nicht zerstreut und gleichgültig, sondern aufmerksam und liebevoll begegnet. Die Patienten mahnte der Papst, den Dienst der Schwestern und Pfleger "nie als selbstverständlich" anzusehen. "Auch ihr Patienten, solltet euch um Menschlichkeit gegenüber jenen bemühen, die sich um euch kümmern."
Wie in anderen Ländern auch, herrscht in Italien ein Mangel an Pflegekräften. Anders als etwa in Deutschland finden ausgebildete Pflegekräfte aber nur sehr schwer eine Stelle. (tmg/KNA)