Bedford-Strohm würdigt Papstreise zum Reformationsjubiläum

Papst erörtert mit EKD-Chef Flüchtlingskrise

Veröffentlicht am 22.04.2016 um 09:25 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

Vatikanstadt ‐ Der EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm hat gemeinsam mit Papst Franziskus mehr europäische Solidarität in der Flüchtlingskrise eingefordert. Europa dürfe sich nicht abschotten, sind sich beide einig.

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Mit Blick auf die Ökumene und ein gemeinsames Abendmahl von Katholiken und Protestanten habe der Papst seine Äußerung beim Besuch der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom im November bekräftigt, so der Ratsvorsitzende. Angesprochen auf die Glaubenspraxis gemischtkonfessioneller Paare hatte Franziskus dort gesagt: "Redet miteinander, redet mit Christus." Dies war damals teilweise so interpretiert worden, als habe der Papst in der Abendmahlsfrage einen Gewissensspielraum eröffnet.

Papstreise zum Reformationsjubiläum "großes Zeichen"

Bedford-Strohm würdigte die kommende Papstreise zum Reformationsjubiläum des Lutherischen Weltbunds am 31. Oktober im schwedischen Lund als ein "großes Zeichen" für die Ökumene. Erstmals in der Geschichte begingen die Spitzen beider Konfessionen diesen Tag mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Wann das Ziel der kirchlichen Einheit erreicht sei, könne niemand sagen. Franziskus habe aber deutlich gemacht: "Wir sind gemeinsam auf dem Weg."

Das Gespräch habe mit mehr als einer Stunde länger gedauert als von ihm erwartet, betonte Bedford-Strohm. Die Begegnung, bei der Franziskus zeitweise auch Deutsch gesprochen habe, bezeichnete er als herzlich, unkompliziert und frei von jeder Rangordnung. "Wir sind uns begegnet, wie sich Brüder begegnen." (KNA)

Ökumene: Was verbindet? Was trennt?

Ein Haus mit vielen Wohnungen: So lässt sich - vereinfacht - die Ökumene beschreiben. Das Haus, das viele Kirchen und Gemeinschaften beherbergt, umspannt die ganze Welt. Die Familien in diesem Gebäude sind Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, Kopten, Altkatholiken, Anglikaner und Freikirchler.