Papst fordert mehr Hilfe für Familien
Dieser Reichtum müsse "unterstützt und verstärkt werden". Hilfen für Familien seien nicht eine "Art Almosen", so der Papst bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel. Die Gesellschaft trage damit eine "echte soziale Schuld" gegenüber Familien ab.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatten Hunderttausende den Papst auf dem Gottesdienstgelände mit Fähnchen und Gesängen begrüßt. Franziskus fuhr rund 15 Minuten im offenen Papamobil durch die Menschenmenge im Park von "Los Samanes". Zuvor hatte es mit Feuerwehrschläuchen eine Abkühlung für die Gläubigen gegeben, die bei 30 Grad stundenlang in der Sonne auf den Papst gewartet hatten.
Franziskus: Familien ist Krankenhaus, Schule und Heim
Hundertausende Menschen hatten sogar von Sonntag auf Montag in dem 379 Hektar großen Park im Norden der am Pazifik gelegenen Hafenstadt Guayaquil übernachtet, um sich für den Gottesdienst mit Franziskus einen Platz in Nähe des Altars zu sichern.
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Mit einer großen Messe in Guayaquil beginnt Papst Franziskus heute das Besuchsprogramm seiner einwöchigen Lateinamerika-Reise. Auf dem Flug nach Ecuador hatte der Papst zuvor Hoffnungen auf einen Deutschland-Besuch genährt.In seiner Predigt ermutigte der Papst Familien, nicht zu resignieren. Die Familie sei "das nächstgelegene Krankenhaus, die erste Schule für Kinder, die unverzichtbare Bezugsgruppe für die jungen Menschen" und "das beste Heim für die alten Menschen".
Bolivien und Paraguay als weitere Stationen
Franziskus war am Sonntagabend deutscher Zeit in Ecuadors Hauptstadt Quito eingetroffen, wo er von Staatspräsident Rafael Correa empfangen wurde. In seiner Begrüßungsrede forderte er mehr Rechte für die indigenen Völker Ecuadors. Am Dienstag setzt der Papst seine Reise in Quito fort, bevor er am Mittwoch nach Bolivien weiterreist. Die dritte und letzte Station der Reise ist dann ab Freitag Paraguay.
Der Auftakt der Papstreise verdrängte in Lateinamerika am Montag andere Themen von den Titelseiten. Im Mittelpunkt des Medieninteresses standen in den ecuadorianischen Medien die Grußworte von Präsident Correa und Franziskus. Die regierungskritische Tageszeitung "El Universo" ging dabei auf die innenpolitischen Spannungen im Land ein: "Papst Franziskus fordert den Aufbau eines Dialogs ohne Ausschluss in Ecuador". Das Blatt "El Diario" griff die Eröffnungsrede Correas auf, in der dieser Ungerechtigkeit als soziale Sünde Amerikas anprangerte. (stz/dpa/KNA)