Papst lässt 40.000 Kreuze an Gläubige verteilen
Papst Franziskus hat an die Teilnehmer seines sonntäglichen Mittagsgebets auf dem Petersplatz 40.000 metallene Kruzifixe verteilen lassen. Das Kreuz sei das Zeichen für die Liebe Gottes, der in Jesus Christus sein Leben für die Menschen gegeben habe, sagte der Papst zum Abschluss des traditionellen Angelus-Gebetes. Er erinnerte dabei an das Fest "Kreuzerhöhung", das die katholische Kirche am 14. September feiert. Die Menschen sollten das "kleine, aber kostbare Geschenk" mit nach Hause nehmen. Es sei kein Schmuckstück, sondern ein Zeichen des Glaubens, um damit meditieren und beten zu können.
Die Verteilung der etwa 15 Zentimeter großen Kreuze übernahmen Obdachlose, Flüchtlinge, Ordensfrauen und freiwillige Helfer des Päpstlichen Almosenamtes. Dabei betonte Franziskus, das Kreuz gebe es kostenlos; sollte jemand Geld verlangen, sei er ein Betrüger. Die rund 300 Helfer erhielten im Anschluss auf Kosten der Kirche noch je ein Sandwich und ein Getränk, hieß es in einer Mitteilung des Almosenamtes. Zuvor hatte der Papst an seinen Besuch am Samstag in Sizilien erinnert. Seine Reise anlässlich des 25. Jahrestages der Ermordung des Anti-Mafia-Priesters Pino Puglisi habe gezeigt, dass "das Gute stärker ist als das Böse, die Liebe stärker als der Hass". Zudem dankte Franziskus den Sizilianern und allen, die zum Gelingen der Reise beigetragen hätten.
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In seiner Ansprache zum Sonntagsevangelium, in dem Jesus seine Jünger fragt, wer er für sie sei, sagte Franziskus beim Mittagsgebet: Jesus "interessieren keine Umfragen oder das Gerede der Leute. Er akzeptiert nicht einmal, dass seine Jünger ihm mit vorgefertigten Antworten kommen, indem sie berühmte Leute aus der Bibel zitieren." Daher richte Jesus auch heute seine Frage direkt an jeden Menschen: "Wer bin ich für dich?" Und darauf müsse jeder seine persönliche Antwort geben.
Der Herr wolle, "dass seine Jünger von gestern und heute zu ihm eine persönliche Beziehung aufbauen" und ihn so zum Zentrum ihres Lebens machten, so der Papst. Wer Christus dann nachfolgen wolle, müsse sich darauf einlassen, dass Jesus keine breite Straße des Erfolges gegangen sein, sondern "den Weg des leidenden, gedemütigten, zurückgewiesenen und gekreuzigten Dieners". Daher dürfe sich das Glaubensbekenntnis zu Christus nicht in Worten erschöpfen, sondern müsse sich in konkreten Entscheidungen und Taten zeigen. (stz/KNA)
16.09.2018, 14:40 Uhr: ergänzt um Aussagen des Papstes zum Sonntagsevangelium