Vater bittet Papst um Hilfe

Papst trifft Vater von todkrankem Kind Alfie Evans

Veröffentlicht am 18.04.2018 um 19:25 Uhr – Lesedauer: 
Krankheit

Vatikanstadt/Liverpool  ‐ Das Schicksal des todkranken Kindes Alfie Evans bewegt Papst Franziskus. Nun hat er Alfies Vater im Vatikan getroffen. Thomas Evans bat den Papst um Hilfe für seinen Sohn.

  • Teilen:

Papst Franziskus hat seinen Appell für das schwer kranke Kind Alfie Evans aus Liverpool erneuert. Bei der Generalaudienz am Mittwoch sagte er: "Ich möchte noch einmal mit Nachdruck bestätigen: Der einzige Herr des Lebens, vom Anfang bis zu seinem natürlichen Ende, ist Gott! Es ist unsere Pflicht, alles zu tun, um das Leben zu schützen." Dabei bat er die Menschen auf dem Platz um ein stilles Gebet.

Zuvor hatte Franziskus den Vater des knapp zwei Jahre alten Alfie, Thomas Evans, empfangen. Evans habe den Papst gebeten, sich dafür einzusetzen, dass lebenserhaltende Maßnahmen bei seinem schwer kranken Sohn nicht eingestellt werden, berichtete "Vatican News". "Alfie, wir werden alles für dich tun", hatte der 21 Jahre alte Vater in sozialen Medien mitgeteilt. Die Eltern möchten ihrem kleinen Sohn "die Chance geben, die er verdient hat".

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Der 22 Monate alte Alfie leidet an einer bislang unbekannten degenerativen Krankheit des Nervensystems. Nach Angaben der Ärzte des bisher behandelnden Alder-Hey-Kinderkrankenhauses in Liverpool ist die Krankheit unheilbar. Eine weitere Behandlung sei aussichtslos, daher wolle man lebenserhaltende Maßnahmen wie eine künstliche Beatmung abstellen. Dagegen wehren sich die Eltern, Thomas Evans und Kate James. Sie wollen das Kind im römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu behandeln lassen.

Das britische Krankenhaus hatte eine Verlegung zuletzt erneut abgelehnt. Schon zuvor hatten sich die Eltern zuerst an britische Gerichte und zuletzt an den Europäischen Menschengerichtshof gewandt. Dieser lehnte Anfang April den Fall ab mit der Begründung, es sei keine Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention erkennbar.

Der Fall erinnert an den kleinen Jungen Charlie Gard. Die Eltern des todkranken, britischen Babys hatten sich monatelang mit der Justiz gestritten und wollten ihn für eine experimentelle Therapie in die USA bringen. Im Juli vergangenen Jahres stellten die Ärzte dann aber die lebenserhaltenden Maschinen ab. Auch damals hatte sich der Papst in den Streit eingeschaltet. (rom/KNA/dpa)