Papst: Wer sich nicht freut, ist kein Christ
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, die Adventszeit freudiger zu begehen. Wer sich nicht freue, sei kein Christ, sagte er am Sonntag in seiner Ansprache zum Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Hierbei gehe es nicht um eine "oberflächliche oder rein emotionale Freude und auch nicht um eine weltliche oder eine des Konsumrauschs", erklärte Franziskus.
Wiederentdeckt werden müsse eine tiefergehende Freude, "die das Innerste unseres Seins berührt". Dies sei die Freude auf Jesus Christus, der auf die Welt gekommen sei, um der Welt das Heil zu bringen, so der Papst. Sie gründe auf der Überzeugung, dass Gott in die Geschichte eingetreten sei, um die Menschen aus der Sklaverei der Sünde zu befreien und ein neues Leben zu schenken. Der dritte Adventssonntag trägt im liturgischen Kalender der Kirche den lateinischen Titel "Gaudete" (Freuet euch).
Franziskus fordert Waffenstillstand in Aleppo
Im Anschluss an das Gebet rief der Papst abermals zu einem Waffenstillstand in Aleppo und ganz Syrien auf. "Ich appelliere an das Pflichtbewusstsein aller, eine Entscheidung zugunsten der Zivilisiertheit zu treffen", sagte Franziskus. Dies bedeute, "nein" zu Zerstörung zu sagen, und "'ja' zum Frieden, ja zu den Menschen in Aleppo und Syrien". Zugleich ermahnte er dazu, das Leiden der Familien, Kinder, Alten und Kranken in Aleppo nicht zu vergessen. Er selbst bete jeden Tag für die Menschen in der umkämpften Stadt.
Leider habe man sich bereits an Krieg und Zerstörung in Syrien gewöhnt, sagte er weiter. Darüber dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass Syrien ein Land voll von Geschichte, Glauben und Kultur sei. "Wir können nicht hinnehmen, dass dies durch den Krieg, der eine Anhäufung von Machtmissbrauch und Falschheit ist, verneint wird".
Gebet für die Toten von Kairo
In sein Gedenken schloss der Papst auch die Opfer des Anschlags von Kairo ein. Zugleich bekundete er dem koptischen Papst Tawadros II. seine Verbundenheit. Franziskus rief auch zum Gebet für die Opfer weiterer Terroranschläge in den "letzten Stunden" auf, ohne einzelne namentlich zu nennen. Sie hätten sich in verschiedenen Ländern ereignet, gemeinsam sei ihnen jedoch die Gewalt, so der Papst. Darauf könne es nur eine Antwort geben: "der Glaube an Gott, und die Einheit der menschlichen und bürgerlichen Werte". (kim/KNA)