Keine besondere Zeremonie für vatikanischen Staatssekretär

Parolin tritt Dienst an

Veröffentlicht am 18.11.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Parolin sitzt auf einem roten Sofa.
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Der neue vatikanische Staatssekretär Erzbischof Pietro Parolin (58) tritt an diesem Montag seinen Dienst an. Er beginne seine Arbeit ohne besondere Zeremonien, da der offizielle Amtswechsel bereits am 15. Oktober in seiner Abwesenheit erfolgt sei, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Wochenende mit.

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Dem neuen Staatssekretär, der sich jüngst einem chirurgischen Eingriff in seiner norditalienischen Heimat unterzog, gehe es gut. Er habe sich erholt, sei zufrieden und freue sich auf seine Aufgabe, so der Sprecher.

Parolin werde zunächst wie auch Papst Franziskus im vatikanischen Gästehaus Santa Marta wohnen, wo auch Papst Franziskus logiere, bestätigte Lombardi. Ob dies eine Dauerlösung sei, sei noch offen.

Parolin, zuletzt Vatikanbotschafter in Venezuela und zuvor stellvertretender vatikanischer Außenminister, war Ende August vom Papst zum Nachfolger von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78) ernannt worden. Der Staatssekretär ist der engste Mitarbeiter des Papstes und leitet dessen persönliches Büro. Ob seine Aufgabe im Zuge der von Franziskus eingeleiteten Kurienreform modifiziert werde, ist noch unklar. In den vergangenen Jahren hatte das Staatssekretariat deutlich an Macht und Einfluss innerhalb der Kurie gewonnen.

Bereits vor seinem Amtsantritt hatte Erzbischof Parolin für Schlagzeilen gesorgt . Der Zölibat sei "kein Dogma der Kirche, und man kann darüber diskutieren", hatte Parolin Mitte September der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" gesagt. Neben der Treue zum Willen Gottes und zur Geschichte der Kirche sei "Offenheit für die Zeichen der Zeit" nötig. Dazu gehöre auch der Priestermangel, so Parolin. (meu/KNA)

Hintergrund: Bertones Bilanz

Einen Monat nach seiner offiziellen Verabschiedung hat der bisherige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78) eine Bilanz seines Wirkens vorgelegt. "Die päpstliche Diplomatie in einer globalisierten Welt" lautet der Titel des Buches, zu dem Papst Franziskus ein lobendes Vorwort schrieb. Das Werk wurde am Dienstag in der vatikanischen Synodenaula präsentiert.