Syrische Kirchenoberhäupter sprechen von ethnischen Säuberungen im Irak

Patriarchen: Christenvertreibung ist Völkermord

Veröffentlicht am 12.06.2016 um 13:50 Uhr – Lesedauer: 
Christenverfolgung

Mossul ‐ Seit Jahren arbeiten Terroristen darauf hin, alle Christen aus dem Irak zu vertreiben. Nun werfen zwei syrische Patriarchen dem Westen Untätigkeit vor. Es seien ethnische Säuberungen, die sich dort abspielen.

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Die Verfolgung und Vertreibung von Christen aus dem nordirakischen Mossul und der angrenzenden Ninive-Ebene durch IS-Terrormilizen sei ein ethno-religiöser Völkermord, heißt es in der vom christlichen Pressedienstes Aina verbreiteten Erklärung des syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Aphrem II. und seines syrisch-katholischen Amtsbruders Patriarch Ignatius Youssef III. Younan: "Zwei Jahre nach dem Unglück, das über unser Volk gebracht wurde, bleiben die entscheidungstragenden Länder und die internationale Gemeinschaft still und inaktiv angesichts der ethnischen Säuberung eines historischen Volks, das die Zivilisation dieser Gegend begründet hat."

Christen wurden vertrieben, Kirchen zerstört

Vor rund zwei Jahren, am 10. Juni 2014, hatten islamistische Kämpfer Mossul sowie Teile der Ninive-Ebene erobert und Zehntausende assyrische Christen zur Flucht gezwungen. In der Folge zerstörten sie Kirchen, Klöster sowie archäologische Stätten und beschlagnahmten christliches Privateigentum.

Die Patriarchen begrüßten in ihrer Erklärung "die Entscheidung mancher Länder, diese Terrorakte als Genozid gegen Christen und andere ethnische und religiöse Minderheiten anzuerkennen". Gleichzeitig verurteilten sie das Fehlen ernsthafter Bemühungen der internationalen Gemeinschaft und der irakischen Regierung zur Befreiung von Mossul und den Dörfern der Ninive-Ebene von terroristischen Gruppen. (KNA)

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