Rodrigo Duterte will stattdessen "eigene Kirche" gründen

Präsident beleidigt katholische Kirche

Veröffentlicht am 30.12.2016 um 15:30 Uhr – Lesedauer: 
Philippinen

Manila ‐ Der philippinische Präsident geht mit Gewalt und Hinrichtungen gegen Drogenhändler vor. Die katholische Kirche kritisiert er immer wieder heftig. Nun empfahl er den Eintritt in die "Duterte-Kirche".

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Statt auf katholische Priester zu hören, sollten die Philippiner nach den Worten ihres Präsidenten Rodrigo Duterte lieber seiner eigenen Kirche beitreten. Die Prinzipien der "Iglesia ni Duterte", die er gründen wolle, beschrieb der für seine verbalen Ausfälle bekannte Politiker laut einem Bericht der Tageszeitung "The Philippine Star" wie folgt: keine Verbote; jeder Mann darf fünf Ehefrauen haben; jeder ist für seine Probleme selbst verantwortlich. Die Kirche auf den katholisch geprägten Philippinen gilt als Kritikerin von Dutertes "Drogenkrieg".

Duterte: Kirche ist scheinheilig

"Ihr nennt Duterte einen Killer. Ihr Priester macht mich für den Tod von Tausenden Drogenabhängigen verantwortlich, sogar für jene, die in Krankenhäusern gestorben sind. Aber ihr habt Christus umgebracht", wird das Staatsoberhaupt zitiert. Zudem warf der Präsident der Kirche Scheinheiligkeit vor: "Sie schreien immer laut auf und protestieren, aber sie haben nichts gegen die illegalen Drogen getan. Sie haben sich niemals die Mühe gemacht, zu helfen. Sie sind Heuchler."

Duterte bekannte, er glaube zwar an Gott und an Allah, aber nicht an Religionen und erst recht nicht an die katholische Kirche, die durch ihre Lehre über Himmel und Hölle "Furcht unter den Gläubigen" verbreite. "Glaubt das nicht", so der Präsident. Ob es wirklich eine Hölle gebe, wisse man erst, wenn man gestorben sei. (KNA)

"Wir brechen die Gespräche nicht ab"

Der neue philippinische Präsident Duterte hat bislang 3.500 Menschen im Kampf gegen den Drogenhandel töten lassen. Was sagt die Kirche dazu? Kardinal Tagle plädiert bei aller Kritik für einen differenzierten Blick.