Polnischer Geistlicher hält Papst für "Fremdkörper" in der Kirche

Priester wünscht Papst den Tod – Rüge von Erzbischof

Veröffentlicht am 19.03.2018 um 12:21 Uhr – Lesedauer: 
Polen

Krakau ‐ Weil er mit den Aussagen des Papstes nicht zufrieden ist, hat ein polnischer Priester ihm einen "schnellen Übergang ins Haus des Vaters" gewünscht. Dem Erzbischof von Krakau hat das nicht gefallen.

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Der Erzbischof von Krakau, Marek Jedraszewski, hat einen Priester zurechtgewiesen, der Papst Franziskus in einer Predigt einen schnellen Tod gewünscht hatte. Der Erzbischof habe die Worte des Priesters mit "großem Schmerz und Bedauern" aufgenommen, berichtete das Onlineportal "Crux" am Sonntag. Jedraszewski, der auch stellvertretender Vorsitzender der polnischen Bischofskonferenz ist, habe zudem mit seinem Priester Edward Staniek über dessen Äußerungen gesprochen. Der Erzbischof versicherte, dass seine ganze Diözese jeden Tag intensiv und mit den besten Wünschen für den Papst bete.

Staniek hatte in einer Predigt Ende Februar gesagt, er wünsche dem derzeitigen Papst "ein Herz, das offen ist für den Heiligen Geist, und falls er das nicht hat, dann einen schnellen Übergang ins Haus des Vaters". Der Geistliche wirft Franziskus vor, sich von der Lehre Jesu entfernt zu haben. Der Papst habe den Begriff der Barmherzigkeit falsch verstanden, als er die Kirche gegenüber Muslimen und wiederverheirateten Geschiedenen geöffnet habe. Er bezeichnete Franziskus als "Fremdkörper" in der Kirche, dessen Worte von Medien genutzt würden, die dem katholischen Glauben feindlich gegenüber stünden.

Der 1941 geborene Staniek wurde mit 24 Jahren vom damaligen Krakauer Erzbischof Karol Wojtyła, dem späteren Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Priester geweiht. Der in Polen sehr bekannte Theologe leitete von 1993 bis 2001 das Priesterseminar der Erzdiözese Krakau. (rom)