Zulehner und Halik wollen theologische Argumente sammeln

"Pro Pope Francis": Initiatoren planen Fragebogen

Veröffentlicht am 19.12.2017 um 09:45 Uhr – Lesedauer: 
Papst

Wien ‐ Bisher war die Initiative "Pro Pope Francis" eine grundsätzliche Solidaritätsbekundung für den Papst. Nun soll der nächste Schritt folgen. Dabei geht es um theologische Argumente.

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Die Initiative "Pro Pope Francis" mit ihrem Solidaritätsbrief für Papst Franziskus will als neuen Schritt nun einen Fragebogen zum Handeln der Kirche in der heutigen Welt starten. Das kündigten die beiden Initiatoren, der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner und der Prager Religionsphilosoph Tomas Halik, ihren Unterstützern am Montag an. Die Namen der aktuell rund 64.000 Unterzeichner würden gebündelt; eine Überreichung an den Papst sei in Vorbereitung.

Die Initiative will den Papst und dessen pastorale Kultur der Barmherzigkeit gegen innerkirchliche Kritiker verteidigen. Hintergrund ist unter anderem ist eine Ende September veröffentlichte "kindliche Zurechtweisung" konservativer Kleriker und Theologen, die den Papst auffordern, sich von "Irrlehren" zu distanzieren. Die Unterzeichner vertreten die Ansicht, dass Franziskus "auf direkte oder indirekte Weise" häretische Standpunkte zu Ehe, Moral und Sakramentenlehre gefördert habe.

Thema des Fragebogen: Herausforderungen der Kirche

Zu den Unterstützern von "Pro Pope Francis" zählen etwa der emeritierte "Amazonas-Bischof" Erwin Kräutler, der Ordensmann und Autor Anselm Grün, die Gründerin der Hilfsorganisation Solwodi Lea Ackermann, der frühere deutsche Bundespräsident Christian Wulff, Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Linken-Politiker Oskar Lafontaine.

Themen des Online-Fragebogens, der derzeit vorbereitet werde, sind laut Zulehner und Halik erstens die "Zeichen der Zeit", die die Kirche "in Ihrem Land, in Ihrer Region, auf Ihrem Kontinent" herausfordern. Die zweite richte den Blick auf mögliche Beiträge der Kirche zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Drittens wird gefragt, welche Entwicklung die Kirche nehmen müsse, um "angesichts der Herausforderungen der Zeit im Sinn des Evangeliums handlungsfähig" zu sein.

Als Begründung für diese Fortsetzung nennen Zulehner und Halik, im ersten Schritt habe man "unserem Gefühl für Papst Franziskus Ausdruck gegeben". Nun sollten in einem zweiten Schritt die "theologischen Argumente im Vordergrund stehen". (bod/KNA)