Verhandelt werden soll der Vorwurf der Unterschlagung und Geldwäsche

Prozess gegen Vatikanbank-Präsident wird verschoben

Veröffentlicht am 12.03.2018 um 16:40 Uhr – Lesedauer: 
Justiz

Vatikanstadt ‐ 50 Millionen Euro Schaden, dazu der Vorwurf der Unterschlagung und Geldwäsche: Eigentlich sollte der Prozess gegen den früheren Vatikanbank-Chef Angelo Caloia am Donnerstag losgehen. Daraus wird nun nichts.

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Der für Donnerstag vorgesehene Beginn eines Prozesses gegen den früheren Vatikanbank-Präsidenten Angelo Caloia und den Anwalt Gabriele Liuzzo ist auf den 9. Mai verschoben worden. Das teilte das vatikanische Presseamt am Montag mit. Die Änderung folge einem Antrag der Verteidigung und der Anwälte des Finanzinstituts, hieß es.

Fragwürdige Immobiliengeschäfte: 50 Millionen Schaden

Bei dem Verfahren vor dem vatikanischen Gerichtshof geht es um den Vorwurf der Unterschlagung und Geldwäsche. Nach Vatikanangaben soll dem "Institut für die religiösen Werke" (Istituto per le Opere di Religione, IOR) durch fragwürdige Immobiliengeschäfte zwischen 2001 und 2008 ein Schaden von gut 50 Millionen Euro entstanden sein. Laut Medienberichten wurden die Immobilien unter Wert verbucht und zusätzlich gezahlte Barbeträge unterschlagen.

Neben dem früheren IOR-Präsidenten Caloia (78) und seinem Anwalt Liuzzo (94) soll auch der inzwischen verstorbene damalige Generaldirektor Lelio Scaletti an dem Vorgang beteiligt gewesen sein. Das jetzt anlaufende Gerichtsverfahren ist Ergebnis einer 2014 begonnenen Untersuchung durch den vatikanischen Staatsanwalt. 2013 hatte das IOR unter seinem damaligen Präsidenten Ernst von Freyberg damit begonnen, die eigenen Bankgeschäfte kritisch zu untersuchen. (KNA)