"Soziale Netzwerke helfen bei Seelsorge"
Zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel ruft Medienbischof Gebhard Fürst dazu auf, verstärkt die Sozialen Medien für die kirchliche Kommunikation zu nutzen. "Der niedrigschwellige Zugang zu den Strukturen des Web 2.0 bringt große Vorteile für die pastorale und seelsorgliche Arbeit mit sich", schreibt er am Dienstag in einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Neue Verkündigungsformen
Interaktivität und Gleichzeitigkeit der Social Media schafften eine "chancenreiche Nähe zwischen Mensch und Mitmensch, zwischen Kirche und Welt", so der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, der auch Vorsitzender der Publizistischen Kommission der DBK ist. In den sozialen Netzwerken entstünden so zahlreiche neue Verkündigungsformen, die eng am Menschen seien.
Gleichwohl könne Kommunikation auch missbraucht werden. Daher brauche es eine "Kommunikation der Barmherzigkeit", die Papst Franziskus schon Anfang des Jahres angemahnt hatte. Diese schließe ein aufrichtiges Zuhören mit ein. Sich so auf jemand anderen ganz einzulassen, gehe mit der Preisgabe der eigenen Souveränität einher, so Fürst. Barmherzigkeit bedeute jedoch gerade, die Schwächen, Fehler und Leiden des Anderen nachzuvollziehen und daran Anteil zu nehmen.
Das Prinzip des Zuhörens müsse auch die Kirche bei ihrer Kommunikation beherzigen: "Nur wenn wir als Kirche mit der Welt in einen ehrlichen Dialog treten, kann das Evangelium, das Botschaft und Offenbarung und somit selbst per se kommunikatives Geschehen ist, auch angenommen werden", so Fürst.
Papst veröffentlicht Botschaft bereits im Januar
Die katholische Kirche in Deutschland feiert am Sonntag den 50. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Das Motto lautet "Kommunikation und Barmherzigkeit - eine fruchtbare Begegnung". In anderen Teilen der Weltkirche wird der Tag schon am Sonntag nach Pfingsten begangen. Der Papst veröffentlicht seine Botschaft jährlich zum 24. Januar, dem Fest des heiligen Franz von Sales (1567-1622); er ist Patron der Journalisten. (gho/KNA)