Kardinal Marx und Martin Schulz vereinbaren "vertrauensvollen Austausch"

SPD-Vorsitzender Schulz trifft Kardinal Marx

Veröffentlicht am 27.03.2017 um 19:10 Uhr – Lesedauer: 
Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz und Kardinal Reinhard Marx geben sich die Hand.
Bild: © KNA
Politik

Bonn ‐ Der SPD-Kanzlerkandidat und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sprachen in Berlin über den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Flüchtlingspolitik - und vereinbarten ein gemeinsames Ziel.

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Kardinal Reinhard Marx hat am Montag den SPD-Parteivorsitzenden und -Kanzlerkandidaten Martin Schulz in Berlin getroffen. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz sprachen beide im Willy-Brandt-Haus über den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Rolle der Kirche in der Gesellschaft sowie die Flüchtlings- und Integrationspolitik. Dem Schüren von Ängsten dürfe in der Gesellschaft kein Platz eingeräumt werden, waren sie sich einig. Beide sprachen sich zudem dafür aus, die Kranken- und Altenpflege aufzuwerten  – unabhängig von der Frage, in welcher Trägerschaft die jeweiligen Einrichtungen betrieben würden. Marx und Schulz vereinbarten, sich auch in Zukunft weiter auszutauschen. ´

In der Deutschen Bischofskonferenz befassen sich verschiedene Initiativen mit der Frage, welchen Beitrag die Kirche zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratie leisten kann. In den vergangenen Monaten hatten Politiker der CSU die katholische Kirche wiederholt für ihr politisches Engagement kritisiert. Kaum eine Entscheidung des Bundestages oder der Regierung bliebe unkommentiert, hatte etwa der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Johannes Singhammer (CSU) Mitte Februar in einem Zeitungsinterview kritisiert. Auch Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte die Kirche davor gewarnt, zu einer "Ersatzpartei" zu werden. (gho)

Linktipp: "Kirche muss sich weiter in Politik einmischen"

Darf die Kirche sich politisch äußern? Der Münsteraner Weihbischof Wilfried Theising findet, dass sie es sogar muss. Und widerspricht damit einem Politiker, der weniger Einmischung gefordert hatte.