SPD-Vorsitzender Schulz trifft Kardinal Marx
Kardinal Reinhard Marx hat am Montag den SPD-Parteivorsitzenden und -Kanzlerkandidaten Martin Schulz in Berlin getroffen. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz sprachen beide im Willy-Brandt-Haus über den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Rolle der Kirche in der Gesellschaft sowie die Flüchtlings- und Integrationspolitik. Dem Schüren von Ängsten dürfe in der Gesellschaft kein Platz eingeräumt werden, waren sie sich einig. Beide sprachen sich zudem dafür aus, die Kranken- und Altenpflege aufzuwerten – unabhängig von der Frage, in welcher Trägerschaft die jeweiligen Einrichtungen betrieben würden. Marx und Schulz vereinbarten, sich auch in Zukunft weiter auszutauschen. ´
In der Deutschen Bischofskonferenz befassen sich verschiedene Initiativen mit der Frage, welchen Beitrag die Kirche zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratie leisten kann. In den vergangenen Monaten hatten Politiker der CSU die katholische Kirche wiederholt für ihr politisches Engagement kritisiert. Kaum eine Entscheidung des Bundestages oder der Regierung bliebe unkommentiert, hatte etwa der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Johannes Singhammer (CSU) Mitte Februar in einem Zeitungsinterview kritisiert. Auch Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte die Kirche davor gewarnt, zu einer "Ersatzpartei" zu werden. (gho)