Stabwechsel bei Gemeinschaft "Chemin Neuf"
Chemin Neuf gehört zu den neuen geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche und entstand 1973 im französischen Lyon aus einem Gebetskreis. Der "katholischen Lebensgemeinschaft mit ökumenischer Berufung" gehören Christen verschiedener Konfessionen an; überwiegend sind es Katholiken. Zu den einzelnen Hausgemeinschaften zählen Priester, ehelos lebende Mitglieder, Familien und Unverheiratete.
Gemeinsame Gebets- und Lebensregel
Die Mitglieder von Chemin Neuf folgen einer gemeinsamen Gebets- und Lebensregel. Ihre besondere Berufung sehen sie im Wirken für Einheit und Versöhnung unter "den Christen, den Völkern, in den Familien und der einzelnen Person". Dabei beruft sich Chemin Neuf in seiner Spiritualität auf den Jesuitengründer Ignatius von Loyola (1491-1556), die charismatische Erneuerungsbewegung und den ökumenischen Aufbruch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965).
Neue Geistliche Gemeinschaften: Begeistert von Gott
Sie haben meist ein intensives Glaubensleben und wollen andere mit ihrer christlichen Überzeugung anstecken: "Neue Geistliche Gemeinschaften" und "kirchliche Bewegungen". Doch es gibt auch Schwierigkeiten. Katholisch.de stellt das Phänomen der "Neuen Geistlichen Gemeinschaften" vor.Der damalige Erzbischof von Lyon, Kardinal Albert Decourtray, erkannte die Gemeinschaft 1984 als "öffentliche Vereinigung von Gläubigen" an. 1992 folgte die Anerkennung des "Institut Chemin Neuf" als "Klerikerinstitut diözesanen Rechts" mit Zustimmung von Rom. Weltweit zählt Chemin Neuf nach eigenen Angaben rund 1.800 Mitglieder und 8.000 Unterstützer in rund 30 Ländern.
In Deutschland arbeitet Chemin Neuf als anerkannter eingetragener Verein seit 1992. Mehrere Niederlassungen gibt es in Berlin. Seit 2007 steht die Gemeinschaft im Dienst der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Bonn.
"Gemeinschaft heute fest im kirchlichen Leben verankert"
Fabre, der am 9. August 1940 in Lyon geboren wurde, sieht die charismatische Gemeinschaft heute fest im kirchlichen Leben verankert. Mitte der 90er Jahre durchlebte Chemin Neuf eine Krise; die Gemeinschaft wurde sektenähnlicher Praktiken und der "Gehirnwäsche" beschuldigt. Fünf Leitungsmitglieder verließen damals die Gruppe. Im "La Croix"-Interview räumt Gründer Fabre ein, damals dringend notwendige Entscheidungen aufgeschoben zu haben. Nach dem damaligen "Reinigungsprozess" sieht er seine Gemeinschaft inzwischen in einem "weitgehend ruhigen" Fahrwasser. (KNA)