Syrischer Patriarch will Sicherheitszone für Christen
Der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Youssef III. Younan fordert eine Sicherheitszone in der irakischen Region um die ehemals größte christliche Stadt Karakosch. "Wenn die internationale Staatengemeinschaft sich nicht für eine Sicherheitszone für die dortigen Christen einsetzt, wissen wir nicht, wie die Zukunft aussehen wird", sagte der Patriarch bei einem Besuch in Aachen, wie das katholische Hilfswerk missio am Mittwoch mitteilte.
Aus Karakosch sind demnach Ende des Jahres Kämpfer des IS vertrieben worden; dennoch trauen sich die Bewohner nicht in ihre Dörfer zurück. Viele Menschen sehen laut Younan für sich keine Perspektive in ihrer Heimat und wollen daher das Land verlassen. Der Patriarch befürchtet, dass bald keine Christen mehr im Irak leben werden. Daher ist aus seiner Sicht neben der Sicherheitszone eine administrative Autonomie in den Bereichen Bildung und Kultur für die Zukunft der Christen von zentraler Bedeutung.
Rückkehr der Flüchtlinge aus Deutschland
Während seines Aufenthalts in Deutschland traf Patriarch Younan laut missio christliche Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien. Seine Hoffnung sei, dass diese Familien wieder in ihre Heimat zurückkehren werden. "Aber wenn diese Menschen erst einmal über das Meer geflohen sind, wird es schwer werden, sie wieder zur Rückkehr zu bewegen", sagte er. Insgesamt schätzte er die langfristigen Chancen für eine Rückkehr der Christen aus Syrien höher ein als für irakische Christen. (jcm/KNA)