Früherer Limburger Bischof kommt nicht zur Katholiken-Veranstaltung

Tebartz-van Elst sagt Kongressteilnahme ab

Veröffentlicht am 14.03.2016 um 09:27 Uhr – Lesedauer: 
Kirche

Kaufering/Würzburg  ‐ Der ehemalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nimmt nach Protesten nun doch nicht am Kongress "Freude am Glauben" im April in Aschaffenburg teil. Das habe der Bischof selber beschlossen, teilte das Forum Deutscher Katholiken mit.

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Als vom Papst ernannter Delegat für die Neuevangelisierung sollte Tebartz-van Elst bei dem Treffen am 24. April einen Vortrag zum Thema "Auf der Suche nach einer Verkündigung der Verlässlichkeit" halten. "Gerade dieses Thema verlangt eine  konstruktive Atmosphäre, die derzeit bedauerlicherweise nicht gegeben scheint", erklärte das Forum. "Bischof Tebartz-van-Elst wird deshalb aus eigenem Entschluss nicht zum Kongress kommen."

Auftritt von Bischof Tebartz-van Elst auf Bedenken gestoßen

Der Auftritt des Bischofs war auch beim zuständigen Würzburger Ortsbischof Friedhelm Hofmann auf Bedenken gestoßen. Hofmann halte die Einladung von Tebartz-van Elst "wegen der Reaktionen der Gläubigen für sehr unglücklich", hatte Bischofssprecher Bernhard Schweßinger kürzlich erklärt. Hofmann selbst habe mit dem zurückgetretenen Bischof von Limburg Kontakt aufgenommen und angeregt, die Teilnahme zu überdenken. Von dem geplanten Auftritt habe der Würzburger Bischof "erst durch die Presse Kenntnis bekommen". In Aschaffenburger Katholikenkreisen hatte die Einladung von Tebartz-van Eltz Unmut ausgelöst. Am Freitag war auch eine Online-Petition gegen den Auftritt gestartet worden. Initiator Thomas Röhrs, langjähriger Vorsitzender der Kolpingfamilie in Alzenau, zeigte sich über die nun getroffene Entscheidung "erleichtert", wie er am Montag mitteilte. Die angelaufene Petition sei in dieser Form nun nicht mehr notwendig.

Das "Forum Deutscher Katholiken" versteht sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer Katholiken". Zu der dreitägigen Veranstaltung sind weitere deutsche Bischöfe angekündigt, darunter der Kölner Alterzbischof Kardinal Joachim Meisner und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. Der frühere Limburger Bischof ist seit Dezember 2014 an der römischen Kurie tätig, Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung und dort für Katechese zuständig. Im März 2014 hatte Papst Franziskus nach heftiger öffentlicher Kritik an der Amtsführung und an den hohen Baukosten des Limburger Bischofssitzes den Rücktritt von Tebartz-van Elst als Diözesanbischof angenommen. (KNA)

14.03., 11:05 Uhr: Ergänzt um Reaktion von Thomas Röhrs

Themenseite "Der Fall Tebartz-van Elst"

Über Monate bestimmten der Skandal um den Limburger Bischof Fanz-Peter Tebartz-van Elst und der Bau am Domberg die mediale Berichterstattung. Am Ende stand der Rücktritt des Oberhirten. Katholisch.de dokumentiert alle wichtigen Stationen des Konflikts.